Am Freitagabend, dem 14. März 2025, führte die Polizei in Köln-Mülheim einen umfangreichen Schwerpunkteinsatz durch. Über 100 Beamtinnen und Beamte der Wache Mülheim, der Bereitschafts- und Kriminalpolizei waren an den Maßnahmen beteiligt, die sich auf die Kontrolle von drei Cafés konzentrierten. Dieser Einsatz wird von der Stadt Köln unterstützt, die ebenfalls an der Überprüfung der Lokale und deren Angestellten und Gäste mitwirkte. In der Keupstraße wurde ein 24-jähriger Mann, der Gast eines der Cafés war, festgenommen. Der Grund für die Festnahme war ein illegaler Aufenthalt.
Bei den Durchsuchungen wurden mehrere erhebliche Beweismittel sichergestellt. Insgesamt fanden die Einsatzkräfte rund 100 Gramm Marihuana, mehr als 60.000 Euro Bargeld, 100 Schuss Munition sowie eine mutmaßlich scharfe Pistole. Diese Funde sind Teil der anhaltenden Anstrengungen zur Bekämpfung des illegalen Drogenhandels und der damit verbundenen Kriminalität in städtischen Gebieten. Aufgrund diverser Verstöße und des Fehlens einer Alkohol-Ausschanklizenz wurde eines der drei Cafés geschlossen, was auf die strengen Regularien hinweist, mit denen die Stadt Köln gegen illegale Aktivitäten vorgeht.
Hintergrund zur Drogenlage in Deutschland
Dieser Vorfall kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Drogenproblematik in Deutschland zunehmend alarmierende Ausmaße annimmt. Laut dem jährlichen Bericht der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD) konsumierten im vergangenen Jahr 3,6 Prozent der Erwachsenen in Deutschland illegale Drogen. Inklusive Cannabis steigt dieser Prozentsatz auf 9,6 Prozent. Besonders auffällig sind die regionalen Unterschiede: In Berlin liegt der Anteil bei 19,3 Prozent, hingegen in Sachsen nur bei 7,0 Prozent.
Besorgniserregend ist der Anstieg des Konsums von Kokain und anderen Stimulanzien. Der Anteil der Erwachsenen im Alter von 18 bis 59 Jahren, die mindestens einmal im Jahr Kokain konsumiert haben, stieg von 0,6 Prozent im Jahr 2015 auf 1,6 Prozent im Jahr 2021. Dies ist Teil eines allgemeinen Trends, der auch eine Zunahme von Beratungen und Behandlungen wegen Kokainkonsums widerspiegelt, wobei etwa 10 Prozent der Beratungen Betroffene dieser Substanz betreffen.
Die Polizei und der Zoll verzeichnen zudem Rekordwerte bei den Sicherstellungen von Kokain. 2017 wurden 8 Tonnen sichergestellt, während 2023 die Menge auf 43 Tonnen anstieg. Im Zusammenhang mit dieser Entwicklung ist die Zahl der Drogentoten gestiegen. So wurden im Jahr 2023 2227 Drogentote verzeichnet, der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen. In zwei Dritteln dieser Fälle wurden mehrere psychoaktive Substanzen nachgewiesen.
Burkhard Blienert, der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, hat die Ernsthaftigkeit dieser Problematik hervorgehoben und die Notwendigkeit einer effektiveren Bekämpfung des illegalen Drogenhandels betont. Esther Neumeier, die Leiterin der DBDD, fordert schnellere toxikologische Analysen und eine engere Zusammenarbeit aller Akteure im Bereich illegaler Substanzen, um den Herausforderungen wirksam begegnen zu können.
Die Ereignisse in Köln zeigen deutlich, wie dringend Maßnahmen gegen den Drogenhandel und die damit verbundenen Gefahren erforderlich sind. Der Schwerpunkteinsatz ist ein Beispiel für die fortwährenden Anstrengungen von Polizei und Stadtverwaltung, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten und die Lebensqualität in den betroffenen Stadtteilen zu erhöhen.
Für mehr Informationen über den Polizeieinsatz melden sich die Berichte von lokalklick.eu und sueddeutsche.de. Weitere Statistiken zur Drogenlage in Deutschland finden Sie im REITOX-Bericht.