Die politische Landschaft im Kreis Euskirchen gestaltet sich spannend, da sowohl amtierende Landrat Markus Ramers (SPD) als auch die CDU-Kandidatin Sabine Preiser-Marian in den Startlöchern für die Landratswahl im April stehen. CDU-Chef Ingo Pfennings hat heute bestätigt, dass Preiser-Marian am 27. März offiziell als Kandidatin vorgeschlagen wird, nachdem sie bereits „gute Gespräche“ über ihre Kandidatur geführt hat. Ramers äußert in diesem Kontext Respekt für die Kandidatur und hebt die bisherige Erfolge seiner Amtszeit hervor.
Markus Ramers, der seit dem 1. November 2020 im Amt ist, hat seine Nominierung durch die Kreis-SPD bereits erhalten und wird erneut für die Landratswahl antreten. Er geht auf die Herausforderungen der letzten vier Jahre ein, in denen Krisenmanagement gefordert war. Jetzt möchte Ramers die Phase der Gestaltung im Kreishaus einleiten.
Politische Differenzen und Herausforderungen
Die CDU kritisiert die steigende Kreisumlage sowie die Gesundheitsversorgung im Kreis, während Ramers die drittniedrigste Kreisumlage in Nordrhein-Westfalen betont und die gute Aufstellung des Kreises im Bevölkerungsschutz hervorhebt. Ute Stolz, Fraktionsvorsitzende der CDU, hat zudem Druck auf die Pressestelle des Kreises ausgeübt, was Ramers jedoch zurückwies, indem er auf den Stellenplan verwies.
Die Reaktionen auf Ramers‘ erneute Kandidatur sind durchwachsen. Während FDP-Chef Frederik Schorn kritisch anmerkt, dass Ramers viele Wahlkampfziele nicht umsetzen konnte, erhält er Rückhalt von SPD-Chef Thilo Waasem. Ramers hingegen sieht sich als überparteilicher Landrat, bleibt jedoch ein klarer SPD-Kandidat. Der Fraktionschef der UWV, Franz Troschke, lobt Preiser-Marians „gutes Standing“ und spricht sich für eine Unterstützung aus.
Kandidatur und Unterstützung
Um Preiser-Marians Kandidatur zu unterstützen, sucht die CDU Koalitionen mit der FDP, der UWV und den Grünen. Die Co-Vorsitzende der Grünen, Myriam Kemp, hat die Kandidatur begrüßt, bleibt jedoch zurückhaltend in Bezug auf eine Unterstützung. Eine Entscheidung über eine mögliche eigene Kandidatur der Grünen wird in der Mitgliederversammlung Anfang April fallen.
Im Hinblick auf die kommende Wahl wird deutlich, dass Ramers seine Erfahrungen und Erfolge in der Krisenbewältigung in den Vordergrund stellt. Dazu zählen unter anderem die gesenkten Kita-Gebühren und das zukunftsweisende Konzept für die Berufskollegs im Kreis. Bei der Kommunalwahl 2020 erzielte Ramers bereits 40,1 % der Stimmen im ersten Wahlgang und entschied die Stichwahl mit 60,38 % für sich, was seinen festen Stand in der politischen Landschaft Euskirchens unterstreicht.
Markus Ramers, geboren 1986, hat eine lange politische Karriere mit Gemeinderatstätigkeiten und ist seit 2014 stellvertretender Landrat des Kreises. Mit seiner Familie lebt er in Blankenheim-Freilingen, wo er auch aufwuchs und sein Abitur ablegte, bevor er Studium und Referendariat in Köln und Weilerswist begann. Seine kommunalpolitische Laufbahn und die Ausbildung als Lehrer spiegeln sein Engagement für die Bildungs- und Sozialpolitik im Kreis wider.
In diesem politischen Wettlauf um das Amt des Landrates wird die Unterstützung innerhalb der Parteien und die Reaktionen der Wähler entscheidend sein. Der Kreis Euskirchen steht zweifellos vor einer interessanten Wahl, in der sowohl Kontinuität durch Ramers als auch frischer Wind durch Preiser-Marian eine Rolle spielen werden.