Am 27. Dezember 2024 gaben die Energieversorger RheinEnergie den Startschuss für den Bau einer der größten Flusswasser-Wärmepumpen Europas in Köln am Rhein. Der Bau ist mit einem Investitionsvolumen von 280 Millionen Euro verbunden und zielt darauf ab, künftig 50.000 Haushalte klimaneutral zu beheizen. Die Inbetriebnahme der Wärmepumpe ist für das Jahr 2027 geplant.
Die geplante Anlage wird eine Leistung von 150 Megawatt haben und soll jährlich rund 100.000 Tonnen CO2 einsparen. Der Bau wird durch MAN Energy Solutions realisiert, während ein Konsortium aus Züblin und Strabag Umwelttechnik das Wasserentnahmebauwerk errichtet. In Köln-Niehl wird die Wärmepumpe auf Basis der durchschnittlichen Rheinwassertemperatur von etwa 10 Grad Celsius betrieben, um Heiztemperaturen von bis zu 110 Grad Celsius zu erzielen.
Technische Details und Fördermaßnahmen
Für den Betrieb der Wärmepumpe kommt ein „natürliches“ Kältemittel zum Einsatz. Aktuell wird der benötigte Strom nur teilweise aus regenerativen Quellen gewonnen. Die Jahresarbeitszahl (JAZ) beträgt 3, was einem vergleichbaren Wert typischer Luft-Wasser-Wärmepumpen entspricht. Diese höhere Temperaturleistung ist notwendig für die Fernwärmeversorgung. Das Projekt wird zudem sowohl vom Staat als auch von der EU mit rund 100 Millionen Euro gefördert und stellt ein wichtiges Signal für Deutschland und Europa dar, wie Utopia berichtete.
Im Kontext ähnlicher Projekte zeigt die Entwicklung in Köln Parallelen zur Wärmepumpe, die am Großkraftwerk Mannheim (GKM) installiert wird. Hier fand im April 2022 der Spatenstich für eine Großwärmepumpe statt, die mit Unterstützung von Siemens Energy gefertigt wird. Diese Anlage soll bis Herbst 2023 in Betrieb gehen und etwa 3.500 Haushalte mit Fernwärme versorgen, wobei jährlich eine CO2-Einsparung von 10.000 Tonnen angestrebt wird. Die Mannheimer Wärmepumpe nutzt ebenfalls die Flusswärme des Rheins und funktioniert bereits ab einer Wassertemperatur von drei Grad Celsius, erreicht ihre volle Leistung jedoch erst ab sieben bis acht Grad Celsius. Weitere Details zu den Herausforderungen und den Förderungen für dieses Projekt sind unter BDEW nachzulesen.