Das NS-Dokumentationszentrum (NS-DOK) in Köln hat eine neue Initiative gestartet, um historische Fundstücke aus der Zeit des Nationalsozialismus zu sammeln. Birte Klarzyk, eine Vertreterin des NS-DOK, betont, dass selbst scheinbar unwichtige Objekte von historischem Wert sein können. So können persönliche Gegenstände wie alte Tagebücher, Familien-Alben und Dokumente aus der Jugend wertvolle Einblicke in die Geschichte bieten.
Im Mai 2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkrieges zum 80. Mal. Anlässlich dieses Jubiläums plant das NS-DOK eine umfassende Kampagne, die vom 6. März bis zum 3. Juni 2025 stattfinden wird. Plakate im Stadtraum sollen die Menschen auf die Aktion aufmerksam machen.
Besondere Aktionen im Rahmen der Kampagne
Ein Höhepunkt der Kampagne wird ein Sammeltag sein, der am 29. März 2025 im NS-DOK am Appellhofplatz stattfinden wird. An diesem Tag sind die Kölner eingeladen, persönliche Fundstücke von 11 bis 18 Uhr vorbeizubringen. Die Mitarbeitenden des NS-DOK werden die Objekte begutachten und deren historische Bedeutung bewerten. Ziel ist es, den Austausch über den Kontext der Objekte zu fördern und die NS-Zeit in Köln weiter zu erforschen. Besonders interessiert das NS-DOK sich für alte Fotos, Briefe und Tagebücher sowie andere Gegenstände aus dieser Zeit.
Zusätzlich wird am Sammeltag um 16 Uhr eine Podiumsdiskussion mit dem Thema „Ist das Geschichte oder kann das weg?“ angeboten. Weitere Veranstaltungen während der Kampagne beinhalten eine Führung durch das Gremberger Wäldchen am 12. April anlässlich des Jahrestags der Befreiung des Zwangsarbeiterlagers sowie ein Gespräch am 5. Juni mit dem Titel „Was bleibt? Kölns erstes Denkmal für Opfer der NS-Verbrechen und die Aufarbeitung bis heute“.
Archiv und Dokumentation des NS-DOK
Der Arbeitsbereich Archiv und Dokumentation des NS-DOK arbeitet kontinuierlich daran, Zeugnisse zur Geschichte Kölns im Nationalsozialismus zu sammeln, zu erschließen und zu bewahren. Die gesammelten Materialien werden für Forschungszwecke zur Verfügung gestellt und schrittweise online zugänglich gemacht. Das Archiv umfasst diverse Bereiche, darunter Nachlässe und Sammlungen, Schriftgutbestände, Fotografien, Plakate sowie Tondokumente und Filme.
Zusätzlich betreibt das NS-DOK eine Dokumentation zur fragmentierten Überlieferung der Kölner NS-Geschichte. Dabei werden relevante Akten systematisch aus dem Kölner Stadtarchiv, dem Landesarchiv NRW und weiteren Archiven in Deutschland und weltweit ausgewertet. Die gewonnenen Informationen werden in Datenbanken verwaltet und, soweit möglich, mit Berücksichtigung der Archiv- und Persönlichkeitsrechte online veröffentlicht.