Am 16. Februar 2025 nahm die Stadt Köln Abschied von einem außergewöhnlichen Menschen: Gerhart Baum. Oberbürgermeisterin Henriette Reker drückte ihre Betroffenheit über den Verlust dieses großen Liberalen aus, der sich über Jahrzehnte hinweg unermüdlich für Freiheit und Menschenwürde engagierte. Seine Verdienste wurden nicht nur in Deutschland, sondern weltweit anerkannt. Er wurde vielfach geehrt, und die Gerhart und Renate-Baum Stiftung vergibt einen Menschenrechtspreis zur Würdigung herausragenden Engagements.
Baum gilt als eine prägende Figur im deutschen Recht und der Ethik. Als Seismograph für gesellschaftliche Veränderungen setzte er sich, unter anderem als Vorsitzender des Kulturrats Nordrhein-Westfalen, während der Corona-Pandemie für Künstlerinnen und Künstler ein. Politisch war er stark verwurzelt im Rat der Stadt Köln. Darüber hinaus wirkte Baum 22 Jahre lang im Deutschen Bundestag und diente als Bundesinnenminister. Sein Engagement für die Stadt wurde auch durch seine Eintragung in das Goldene Buch der Stadt Köln im Jahr 2022 gewürdigt.
Kondolenzbuch im Rathaus
Um der Trauer um Gerhart Baum Ausdruck zu verleihen, wird die Stadt Köln ab Montag, dem 17. Februar 2025, um 11.00 Uhr ein Kondolenzbuch im Rathaus auslegen. Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, ihre Gedanken und Beileidsbekundungen niederzuschreiben.
In einer Welt, in der die Verteidigung der Menschenrechte und Demokratie zunehmend an Bedeutung gewinnt, erinnert Baums Leben an die moralische Verantwortung, die mit der Wahrung dieser Werte einhergeht. Mit wachsender Besorgnis beobachten Menschenrechtsorganisationen die Bedrohungen, denen Grundfreiheiten in vielen Teilen der Welt ausgesetzt sind. Der Kampf gegen staatliche Überwachung und die Förderung von pro-demokratischen Bewegungen, wie in Venezuela, sind nur einige der Herausforderungen, denen sich die internationale Gemeinschaft stellen muss.
Fortwährende Herausforderungen für die Menschenrechte
Baums Lebenswerk war auch eine Anklage gegen den Niedergang der Demokratie und die Unterdrückung Andersdenkender in zahlreichen Regionen. Viele Randgruppen, darunter Frauen und LGBTQIA+-Gemeinschaften, kämpfen weiterhin um ihre Grundrechte. Die Bedrohung der freien Meinungsäußerung durch digitale Überwachungstechnologien, wie etwa die Spionagesoftware Pegasus, verdeutlicht, wie wichtig der fortwährende Einsatz für die Rechte aller ist. Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit engagiert sich in diesem Rahmen und fördert Menschenrechtsprojekte international – im Jahr 2024 in über 60 Ländern.
Der Verlust von Gerhart Baum trifft nicht nur die Stadt Köln, sondern auch alle, die sich für die grundlegenden Rechte eines jeden Menschen einsetzen. Sein Erbe und sein unermüdlicher Einsatz für Menschenwürde und Freiheit werden in Erinnerung bleiben.
Weitere Informationen über Gerhart Baum und seine Leistungen finden Sie auf Kabinett Online sowie auf Amazon.