Das Historische Rathaus von Köln, ein Wahrzeichen der Stadt, steht vor einer umfassenden Generalsanierung. Wie report-k.de berichtet, wurde festgestellt, dass der Sanierungsbedarf dringlich ist, um die wertvolle Substanz des Gebäudes zu erhalten.
Die Geschichte des Historischen Rathauses reicht zurück bis ins 12. Jahrhundert. Es wurde erstmals zwischen 1135 und 1152 als „Haus der Bürger“ urkundlich erwähnt, was die lange Tradition und Bedeutung des Gebäudes unterstreicht. Das Rathaus besteht aus mehreren Teilen: der Hansasaal und Laube im Westen, der Turm und der Löwenhof im Norden sowie die Repräsentations- und Diensträume des Oberbürgermeisters im Osten und der Verwaltungstrakt im Süden. Diese verschiedenen Komponenten spiegeln die vielfältige Nutzung und die architektonische Entwicklung des Rathauses wider.
Architektonische Highlights
Das zentrale Element des Rathauses ist die Piazzetta, die mit ihren 900 Quadratmetern und einer Höhe von 12,60 Metern einen eindrucksvollen Raum bietet. Der Hansasaal, der ebenfalls von historischer Bedeutung ist, misst 30 Meter in der Länge, 7,60 Meter in der Breite und hat eine maximale Höhe von 9,58 Metern. Im 14. Jahrhundert war dieser Saal ein wichtiger Tagungsort der Hanse, und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er in seiner hochgotischen Form restauriert. Die beeindruckende Südwand des Saals zeigt die „Neun guten Helden“, die als das künstlerisch wertvollste Inventar des Rathauses gelten, was die Bedeutung der Kunst und Architektur in diesem Gebäude verdeutlicht.
Die Generalsanierung ist nicht nur wichtig für die Erhaltung der Baustruktur, sondern auch für den Erhalt der kunsthistorischen Qualität des Rathauses. Es ist geplant, sowohl die äußere als auch die innere Substanz so zu renovieren, dass die Authentizität des historischen Gebäudes gewahrt bleibt.
Beitrag zur Kölner Architekturgeschichte
In der Diskussion über die Restauration des Rathauses wird auch auf die Beiträge bedeutender Kölner Architekten und Kunsthistoriker verwiesen. Wolfram Hagspiel, der 1981 über Wilhelm Riphahn promovierte, war eine prominente Stimme in der Erforschung der Kölner Architektur. Riphahn ist vor allem für das Kölner Opernhaus von 1957 bekannt. Hagspiel veröffentlichte mehrere Werke zur Kölner Architektur, darunter eine Bestandsaufnahme zur Kölner Architektur der 1950er Jahre. Er verstarb 2021, doch sein dreibändiges Lexikon der Kölner Architekten vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert wird posthum veröffentlicht und gilt als Standardwerk für Fachbibliotheken und Denkmalwertprüfungen, wie stadt-koeln.de erwähnt.
Das Lexikon verzeichnet über 10.300 Personen, einschließlich Architekten und Bauingenieuren, und bietet wertvolle Einblicke in die Kölner Sozial- und Alltagsgeschichte. Eine umfassende Dokumentation der verschiedenen Architekturprojekte ist darin enthalten, die sowohl Bauten in Köln als auch außerhalb der Stadt auflistet. Damit verbindet das Werk historische Relevanz mit einer tiefen Verwurzelung in der kulturellen Identität Kölner Bürger.