Franziska Emons-Hausen, Verlegerin des Kölner Emons Verlags, äußert sich besorgt über die lange Verzögerung der Generalsanierung des Museums für angewandte Kunst (MAKK) in Köln. Diese Verzögerung beeinträchtigt nicht nur die kulturelle Infrastruktur der Stadt, sondern auch das Sicherheitsgefühl der Anwohner. Der Neumarkt, wo der Verlag ansässig ist, ist abends wenig belebt, was die Situation verstärkt.
Ein weiterer Punkt, der die Kulturstadt Köln betrifft, ist die Schließung der Stadtbibliothek am Neumarkt aufgrund von Sanierungsarbeiten. Diese Maßnahme schränkt das Kulturangebot für Kinder erheblich ein. Zusätzlich sind Kulturveranstaltungen für Kinder oft ausgebucht, was spontane Besuche erschwert. Emons-Hausen macht auch auf geplante Kürzungen bei der Kulturförderung aufmerksam, die kleinere Kulturprojekte und -häuser in der Stadt treffen könnten.
Kulturelle Herausforderungen und Bedenken
Besonderes Augenmerk legt die Verlegerin auf das Krimifestival Crime Cologne, das möglicherweise nicht mehr stattfinden kann, falls die Mittelstreichungen tatsächlich umgesetzt werden. Des Weiteren wurden im Jahr 2021 das Rheinische Bildarchiv (RBA) ins Stadtarchiv eingegliedert, was Bedenken hinsichtlich der Erhaltung der fotografischen Sammlung aufwirft. Das RBA umfasst bemerkenswerte 5,4 Millionen Bilder, darunter Nachlässe bedeutender Fotografen wie Chargesheimer. Emons-Hausen hofft, dass die Bedeutung des RBA trotz dieser Eingliederung gewahrt bleibt.
Zusätzlich berichtet sie von einer Kunstausstellung im Qvest Hotel, das mit Mid-Century-Design und zeitgenössischer Kunst ausgestattet ist. Das Qvest Hotel war früher das Kölner Stadtarchiv und gilt als Beispiel für gelungenes Design in Köln. Von Bedeutung ist auch die bevorstehende PASSAGEN Interior Design Week Köln, die vom 10. bis 16. Januar 2025 stattfindet. Weitere Veranstaltungen im Januar 2025 umfassen die LeseWelten im Museum und eine Lesung von Marina Barth.
Das Rheinische Bildarchiv im Detail
Das Rheinische Bildarchiv (RBA) hat seinen Standort seit September 2021 am Eifelwall 5 in Köln, nahe der Universität. Es beherbergt ein modernes Kommunalarchiv sowie ein umfangreiches kunsthistorisches Fotoarchiv mit einer Lagerkapazität von 50 Regalkilometern in 28 Magazinräumen. Der Bestand umfasst Schriftgut aus über 1.000 Jahren Stadtgeschichte, darunter 60.000 Urkunden, mehrere tausend Handschriften und Hunderttausende von Akten und Plänen.
Das Archiv ist bekannt für die Erhaltung von Millionen Fotografien, die verschiedene Formate wie Kleinbild, Glasnegative, Diapositive und digitale Aufnahmen umfassen. Die Hauptaufgabe des RBA besteht in der Bereitstellung von Bildern für Wissenschaft, Forschung sowie private und kommerzielle Zwecke. Der Zugang zum Archiv steht Bürgern, Wissenschaftlern, Schülern und Studenten offen und ermöglicht die Nutzung sowohl analog im Lesesaal als auch digital im Internet. Zusätzliche Angebote umfassen Workshops und Veranstaltungen für Kindergärten, Schulen und Universitäten sowie Führungen und Ausstellungen zu diversen Themen.