Die Sportlandschaft in Köln steht vor erheblichen Herausforderungen, insbesondere für Vereine, die auf neue und gut ausgestattete Sportflächen hoffen. Insbesondere der SV Botan Köln kämpft seit 2016 um einen Kunstrasenplatz, der ursprünglich für 2023 in Aussicht gestellt wurde. Doch die Realität sieht anders aus: Der Verein muss weiterhin auf einem Aschenplatz spielen, während die Infrastruktur des Vereinsgeländes stark veraltet ist. Der Vereinsvorsitzende Beyaztas Senol hat aufgrund der andauernden Verzögerungen die Hoffnung auf eine baldige Verbesserung aufgegeben. Die sanitären Einrichtungen sind in einem schlechten Zustand, und selbst die Wasserversorgung ist problematisch, denn die Duschen bieten kochend heißes Wasser, unhaltbare Bedingungen für die Sportler.
Die Stadt Köln plant drastische Kürzungen im Sportbereich von etwa 20 Millionen Euro, ein Schritt, der massiven Widerstand hervorgerufen hat. Der Stadtsportbund und die „Allianz Kölner Sport“ haben gemeinsam einen offenen Brief an die Verwaltung und Oberbürgermeisterin Henriette Reker gerichtet, um gegen diese Einsparungen zu protestieren. Die Situation ist besorgniserregend: Laut Berichten gibt es lange Wartelisten für Sportangebote, fehlende Übungsleiter und marode Sportanlagen, was die Erfüllung der Nachfrage nach Bewegungsangeboten stark einschränkt.
Der Einfluss der Kürzungen auf die Vereinsarbeit
Die Auswirkungen der finanziellen Einschnitte sind direkt spürbar für verschiedene Kölner Vereine. So befürchten die Cologne Crocodiles, dass ein geplantes Football-Leistungszentrum aufgrund fehlender städtischer Zuschüsse nicht realisiert werden kann. Auch die DJK Wiking Köln berichtet von Hallenschließungen und reduzierten Trainingsstunden, was das Vereinsleben erheblich einschränkt. Die DJK Südwest hingegen sieht sich mit langen Wartelisten konfrontiert und kann keine zusätzlichen Kinder und Jugendlichen mehr aufnehmen.
Zusätzlich gibt es unerfreuliche Entdeckungen im Zusammenhang mit dem Aschenplatz: Unter dem Platz wurden zwei Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg vermutet, was die Stadt Köln zu einer Sondierung erst bei konkret geplanten Bauarbeiten veranlasst. Dies verzögert nicht nur den gewünschten Bau des Kunstrasenplatzes, sondern sorgt auch für weitere Unsicherheit unter den Sporttreibenden.
Herausforderungen der Sportstättenfinanzierung
Die Finanzierung eines Kunstrasenplatzes stellt für viele Vereine eine erhebliche Herausforderung dar. Durchschnittlich betragen die Kosten für einen Neubau etwa 450.000 Euro. Dabei müssen die Gelder aus verschiedenen Quellen kommen, darunter Eigenmittel des Vereins, öffentliche Förderungen und private Spenden. Der Sportstättenrechner bietet eine detaillierte Analyse, wie Vereine frühzeitig Kontakt zu den Landessportbünden und anderen finanziellen Unterstützern aufnehmen können, um Fördermittel zu beantragen.
Zu den Finanzierungsquellen zählen unter anderem die Sportpauschalen der Kommunen und spezifische Programme zur Liquiditätssicherung. Crowdfunding und ähnliche Modelle bieten zusätzliche Wege, um notwendige Mittel zu generieren und die Vereine bei der Projektfinanzierung zu unterstützen. Zahlreiche Initiativen, darunter Crowdinvesting und das Veranstalten von Spendenaktionen, stehen zur Verfügung, um den finanziellen Druck zu verringern und somit die Situation der Sportstätten zu verbessern.
Die aktuelle Situation in Köln zeigt auf dramatische Weise, wie wichtig eine richtige Finanzierung und Unterstützung durch die Stadt ist, um den VfB und anderen Vereinen die nötigen Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Ohne substanzielle Maßnahmen könnten nicht nur Sanierungsprojekte, sondern auch die gesamte Sportkultur in der Stadt gefährdet sein.