Die finanzielle Situation im Rheinisch-Bergischen Kreis hat sich erheblich verschlechtert. Ein wesentlicher Grund dafür ist der absehbare Abbau der Blitzanlage an der A1, der ein Haushaltsloch von elf Millionen Euro zur Folge hat. Die Entwicklung des vergangenen Jahres war geprägt von Sparanstrengungen und notwendigen Veränderungen, die die gesamte Region betreffen werden. Zu den Veränderungen gehört auch eine Überprüfung der Verkehrswende-Strategie.
Während neue Schnellbusverbindungen zwischen Odenthal und Leverkusen sowie im Nordkreis nach Wermelskirchen eingerichtet wurden, wurden nicht alle umgesetzten Verkehrslösungen gut angenommen. Insbesondere die Schnellbuslinie Wermelskirchen-Leverkusen musste nach weniger als einem Jahr wieder eingestellt werden. Zudem wird auch der Auf-Abruf-Verkehr „Efi“, der zwei Jahre lang getestet wurde, zum Jahresende 2024 eingestellt. Die Entscheidung wurde von den Verkehrspolitikern im Kreistag getroffen, die für diesen Verkehrstyp keine Möglichkeit zur Fortführung oder Ausweitung sehen.
Neustrukturierung des ÖPNV
Der ÖPNV im Kreis steht vor einer Neuaufstellung. Das bestehende System soll grundlegend überdacht werden, wobei die Einführung neuer Auf-Abruf-Verkehrsmittel im Raum steht. In der Zwischenzeit werden die „Bergischen E-Bikes“ ausgebaut, um die Mobilität in der Region zu fördern. Auch die E-Leihautos des Carsharing-Programms „Wupsi-Car“ sollen mehr Nutzer anziehen; eine gezielte Werbekampagne ist dazu geplant.
Die Situation drängt die Verantwortlichen dazu, kreative Lösungen zu finden, um die Mobilität zu sichern. Der Quartierbus „Bensberger Stadthüpfer“ wird nach Bauarbeiten in der Bensberger Schloßstraße eingestellt, was die Notwendigkeit einer alternativen Planung unterstreicht.
Haushalt und Sicherungsmaßnahmen
Insgesamt hat der Kreishaushalt ein zusätzliches Loch von rund elf Millionen Euro. Um dieser finanziellen Herausforderung zu begegnen, wurde ein Arbeitskreis zur Haushaltssicherung gegründet, der ein Einsparpotenzial von 85 Millionen Euro über die nächsten fünf Jahre ermitteln soll. Ein umfassendes Haushaltssicherungskonzept wird aufgestellt, und die Kreisumlage für 2025 wird (noch) nicht erhöht. Eine Erhöhung der Kreisumlage wird jedoch im zweiten Jahr des Doppelhaushalts 2025/26 erwartet.
Eine wichtige personelle Veränderung steht ebenfalls an: Dr. Erik Werdel wird nicht erneut als Kreisdirektor gewählt, da er sich anderweitig beworben hat. Markus Fischer wird sein Nachfolger. Zudem hat Landrat Stephan Santelmann angekündigt, 2025 nicht erneut zu kandidieren, was einen weiteren Umbruch in der politischen Landschaft bedeuten könnte.
Naturschutz und Engagement in der Region
Parallel zu den ökonomischen und verkehrspolitischen Herausforderungen gibt es auch positive Entwicklungen in der Region. Im Rahmen neuer Naturschutzmaßnahmen gehen zwei Ranger auf Streife, und eine ehrenamtliche Naturschutzwacht wird aufgebaut, um das Bewusstsein für Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu fördern.
Die Berichterstattung von ksta.de hebt hervor, dass die verschiedenen Organisationen, Vereine und Initiativen in Bergisch Gladbach weiterhin eine zentrale Rolle im sozialen und kulturellen Gefüge der Region spielen. Diese umfassen zahlreiche Bereiche, darunter Kultur, Soziales, Bildung, Sport und Gesundheit, und bieten eine Plattform für lokale sowie überregionale Gruppen. Zu den bekannteren Organisationen gehören der 1. FC Köln Fanclub, Amnesty International, die AWO, Caritas sowie das DRK.
Durch die fortgesetzte Unterstützung und das Engagement der Bevölkerung, insbesondere in Form von Fußballvereinen, Theatern und Integrationsinitiativen, wird versucht, das soziale Gefüge zu stabilisieren und die Gemeinschaft in dieser herausfordernden Zeit zu stärken. in-gl.de berichtet weiter über die Bedeutung lokaler Veranstaltungen und Feste, die von diesen Gruppen organisiert werden, um den Zusammenhalt in der Region zu fördern.