Am Montag, den 10. März 2025, wird es an mehreren deutschen Flughäfen zu massiven Einschränkungen kommen, die durch einen ganztägigen Warnstreik ausgelöst werden. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat dazu aufgerufen, was erhebliche Auswirkungen auf den Flugverkehr haben wird. Insbesondere am Flughafen Frankfurt am Main, einem der zentralsten Drehpunkte für nationale und internationale Flüge, wird keine einzige Maschine starten können. Auch andere wichtige Flughäfen, wie München, Berlin und Hamburg, sind betroffen.Die FAZ berichtet, dass am Montag insgesamt 1.170 Flugbewegungen und etwa 150.000 Passagiere betroffen sind.
Die Ursache für diesen Streik ist ein eskalierender Tarifkonflikt im Öffentlichen Dienst, insbesondere im Bodenverkehrsdienst.ZDF erläutert, dass Verdi eine Entgelterhöhung von 8% verlangt, mindestens jedoch 350 Euro monatlich sowie höhere Zuschläge. Bisher hat die Arbeitgeberseite kein Angebot unterbreitet, was die Verhandlungssituation weiter zuspitzt. In einer nächsten Verhandlungsrunde, die vom 14. bis 16. März 2025 stattfinden soll, hoffen die Gewerkschaften auf Fortschritte.
Flughafensituation und Rechte der Reisenden
Der Flughafenbetreiber Fraport hat bereits angekündigt, Reisende sollten gar nicht erst zum Flughafen kommen. Dies liegt nicht nur an den fehlenden Flügen, sondern auch daran, dass das Personal an den Sicherheitskontrollen sich solidarisch mit den Streikenden zeigt, was den Zugang für nicht gewerkschaftlich organisierte Ersatzkräfte erheblich einschränkt.Die FAZ merkt an, dass Reisende unbedingt ihren Flugstatus über die Internetseite ihrer Airline prüfen sollten, insbesondere Passagiere, die auf Umstiege in Frankfurt angewiesen sind.
Für betroffene Fluggäste ergeben sich Rechte auf kostenlose Umbuchung auf die nächstmögliche Verbindung oder die Rückerstattung des Ticketpreises. Diese Regelungen sind Teil des europäischen Fluggastrechts, welches auch in solchen außergewöhnlichen Situationen Anwendung findet.
Weitere Auswirkungen des Streiks
Die Warnstreiks werden nicht nur auf die Flughäfen begrenzt sein. Auch in den städtischen Verkehrsbetrieben von Frankfurt, Wiesbaden und Offenbach sind Streiks von Dienstag bis Donnerstag geplant. Zudem wird es Arbeitsniederlegungen in städtischen Krankenhäusern in Frankfurt, Hanau und Kassel geben.ZDF berichtet, dass die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft ebenfalls zu Ausständen im Sozial- und Erziehungsdienst sowie an Volkshochschulen in Hessen aufruft.
Aufgrund der steigenden Konfliktintensität in den Tarifverhandlungen ist mit weiteren Arbeitskämpfen zu rechnen. Im ersten Quartal 2023 stieg die Konfliktintensität im Öffentlichen Dienst auf 28 Punkte, was höchste Werte in einem langen Zeitraum darstellt.Nach Angaben des IW Köln ist dies eine Reaktion auf die anhaltende Inflation und die Diskrepanz zwischen Lebenshaltungskosten und Löhnen.Gewerkschaften fordern generell deutlich höhere Löhne als in den Vorjahren. Der Druck auf die Arbeitgeber wird daher weiter steigen.