Der KAB-Bezirksverband Olpe/Siegen hat die letzte Aufführung des renommierten Nikolaus Groß Musicals in Mülheim-Dümpten besucht. Diese Veranstaltung würdigte das Lebenswerk von Nikolaus Groß, einem der bedeutendsten Widerstandskämpfer gegen das Nazi-Regime. Groß wurde am 30. September 1898 in Niederwenigern in eine Arbeiterfamilie geboren und engagierte sich leidenschaftlich für die Rechte der Arbeiter in der Katholischen Arbeiterbewegung (KAB) sowie in Gewerkschaften.
Nikolaus Groß arbeitete zunächst als Bergmann, entwickelte sich jedoch schnell weiter. 1927 übernahm er die Chefredaktion der „Westdeutschen Arbeiterzeitung“. Diese Plattform nutzte er, um gegen die Ungerechtigkeiten des nationalsozialistischen Systems zu kämpfen. Er war früh mit Widerstandsgruppen verbunden, die das Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 planten und wurde am 23. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee hingerichtet, obwohl er nicht direkt in diese Verschwörung involviert war.
Lebenswerk und Einfluss von Nikolaus Groß
Neben seiner Tätigkeit in der KAB war Groß auch in der christlichen Bergarbeiterbewegung aktiv. Er trat 1917 in den gewerkschaftlichen Kampf ein und bildete sich in verschiedenen Schulungen weiter. Seine politischen Ambitionen führten ihn 1918 in die Zentrums-Partei. Trotz der politischen Verfolgungen blieb er bis zu seiner Festnahme 1944 unermüdlich im Widerstand aktiv und setzte sich unerschrocken für die Werte des Glaubens und der sozialen Gerechtigkeit ein.
Sein Gedenktag wird im Martyrologium Romanum auf den 15. Januar festgelegt, während das Erzbistum Köln den 23. Januar, den Tag seiner Hinrichtung, für die liturgische Feier vorsieht. Nikolaus Groß wurde 2001 in Rom seliggesprochen, was sein Wirken und seinen Einsatz gegen das Unrecht noch weiter anerkennt. In verschiedenen Städten wurden Straßen und Schulen nach ihm benannt, um seinem Andenken gerecht zu werden.
Die kulturelle Bedeutung des Musicals
Das Nikolaus Groß Musical ist nicht nur eine musikalische Hommage, sondern auch ein bedeutender Schritt zur Wiederbelebung des Gedächtnisses an die tapferen Männer und Frauen, die sich gegen den Nationalsozialismus auflehnten. Das Engagement und die Grundsätze von Groß stehen im Einklang mit der kirchlichen Opposition gegen die Unterdrückung während des Dritten Reiches, wie zum Beispiel den Protesten von Bischof Clemens August Graf von Galen.
Die letzte Aufführung in Mülheim-Dümpten hat ein breites Publikum angezogen und das Bewusstsein für die nationalsozialistische Vergangenheit geschärft. Das Musical trug dazu bei, Nikolaus Groß als Vorbild für Gerechtigkeit und Glauben zu positionieren, ähnlich wie es Graf von Galen in seinen Predigten tat, als er eine unparteiische Kontrolle der Gestapo forderte und auf die rechtliche und moralische Verantwortung der damaligen Zeit hinwies.
Mit der Aufführung wurde ein weiteres Zeichen gesetzt, dass das Erbe von Nikolaus Groß lebendig bleibt. Sein Kampf für die Menschenrechte und gegen die Tyrannei inspiriert auch die heutige Generation, für ihre Überzeugungen einzutreten und die Werte zu verteidigen, die er so mutig verteidigte.