Der Hamburger SV hat die gewaltsamen Übergriffe auf Fans des 1. FC Köln vor dem Zweitliga-Topspiel am 19. Januar 2025 scharf verurteilt. In einer offiziellen Stellungnahme entschuldigte sich der Verein nicht nur bei den betroffenen Fans, sondern auch bei ihrem Liga-Konkurrenten. Diese Vorfälle fanden am Nachmittag vor dem Spiel im Stadtteil St. Pauli statt, wo über 150 teils vermummte HSV-Anhänger Gästefans angriffen, die sich vor einer Kneipe versammelt hatten.
„Wir sind bestürzt über die Aggressionen gegen harmlose Anhänger, darunter auch Frauen und ältere Menschen“, erklärte Cornelius Göbel, Direktor für Fans, Kultur und Markenidentität beim HSV. Er betonte, dass derartige Gewalttaten nicht nur den Opfern schaden, sondern auch dem Ansehen des gesamten Clubs.
Polizeiliche Maßnahmen und öffentliche Aufrufe
Im Anschluss an die Übergriffe führte die Polizei Identitätsfeststellungen und erkennungsdienstliche Maßnahmen bei mehr als 400 Personen durch. Die Vorwürfe umschließen schweren Landfriedensbruch und Körperverletzung. Die Polizei hat zudem einen öffentlichen Aufruf an Zeugen gestartet, um die Vorfälle aufzuklären.
Der HSV bot den Ermittlungsbehörden seine Unterstützung bei der Aufklärung der Vorfälle an und distanzierte sich deutlich von dem Verhalten seiner Anhänger. Darüber hinaus plant der Club, mit dem 1. FC Köln in Kontakt zu treten, um direkte Hilfe für die betroffenen Fans anzubieten.
Christian Keller, Geschäftsführer des FC Köln, äußerte sich ebenfalls zu den Vorfällen und sprach sich klar gegen die Aggressionen aus. Die Vorfälle werfen ein ernstes Licht auf die vorherrschende Fankultur im deutschen Fußball, die nicht nur von leidenschaftlichem Support, sondern auch von Gewalt und Aggressionen geprägt ist. Diese Schattenseiten sind seit Jahren ein bekanntes Problem und stehen regelmäßig im Fokus der Öffentlichkeit.
Kontext gewaltsamer Auseinandersetzungen im Fußball
Bereits in der Vergangenheit gab es mehrere hochproblematische Vorfälle, die der 1. FC Köln und seine Fangruppen betreffen. So kam es beispielsweise zu Ausschreitungen während eines Derbys gegen Borussia Mönchengladbach, bei denen vermummte Fans auf das Spielfeld stürmten. Solche Vorfälle führen nicht nur zu Geldstrafen, sondern auch zu einem schlechten Image des Vereins.
Der DFB hat in der Vergangenheit Geldstrafen gegen den 1. FC Köln verhängt und Auflagen eingeführt, um die Sicherheit im Stadion zu erhöhen, darunter personalisierte Tickets und eigene Ordner bei Auswärtsspielen. Der FC hat zudem in mehreren Fällen Ultras ausgeschlossen und Strafmaßnahmen gegen gewalttätige Fangruppen ergriffen, um einer weiteren Eskalation vorzubeugen.
Die Entwicklungen rund um den Hamburger SV und die Gewalttaten vor dem Spiel gegen den 1. FC Köln verdeutlichen einmal mehr, dass die Problematik von Gewalttaten im Fußball tief verankert ist und weiterhin große Herausforderungen für die Clubs und die Polizei darstellt.
Die aufkommenden Diskussionen zeigen, dass es höchste Zeit für eine tiefgående Analyse und mehr Dialog zwischen den Clubs, den Fans und den Behörden ist. Nur so kann die Fankultur verbessert und gewaltsame Auseinandersetzungen in Zukunft verhindert werden.