Am 25. März 2025 findet im Museum Burg Linn in Krefeld ein traditioneller Grabungsabend statt. Die Veranstaltung, die am Donnerstag, dem 27. März um 19 Uhr beginnt, bietet einen tiefen Einblick in die neuesten Forschungsprojekte der Stadtarchäologie. Stadtarchäologe Dr. Hans-Peter Schletter wird interessante Themen präsentieren, darunter die eisenzeitliche Siedlung in Traar und das spätbronzezeitliche Gräberfeld in Stratum. Besonders hervorzuheben ist die Präsentation der ersten Ergebnisse sowie ein Neufund eines germanischen Reitersporns vom Schlachtfeld der Bataverschlacht aus Gellep.
Zusätzlich werden weitere bedeutende Vorträge angeboten. Dr. Annette Schieck, die Leiterin des Deutschen Textilmuseums Krefeld, wird über „Fasern, Faden und Gewebe – Aktuelle Textilforschungen im Deutschen Textilmuseum“ sprechen. Hierbei werden drei Projekte und aktuelle Strategien zur Textilforschung in der Archäologie vorgestellt. Dr. Christoph Reichmann, Archäologe und ehemaliger Leiter des Museums Burg Linn, beleuchtet die „Römischen Kommandantenhäuser in Gellep“, in einer Aufarbeitung der Grabungen im römischen Kastell „Gelduba“ in Krefeld.
Archäologische Schätze und gesellschaftlicher Austausch
Ein weiterer Höhepunkt des Abends ist der Vortrag von Dr. Boris Burandt, Museumsleiter, der über „Den Feind vor Augen? – Eine römische Zierscheibe mit Darstellung eines Germanen aus dem Umfeld des Kastells Gelduba“ referiert. Hier wird die Bedeutung und Funktion des einzigartigen Fundstücks diskutiert. Im Anschluss an die Vorträge wird ein Austausch und Umtrunk vom Förderverein der Linner Museen organisiert. Der Eintritt zu dieser aufschlussreichen Veranstaltung beträgt 8 Euro, während Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre kostenfreien Zugang haben.
Die archäologische Bedeutung der Region zeigt sich auch im größten bekannten Gräberfeld im Wesergebiet, das sich in Leese befindet. Dort wurden bereits 1924 die ersten Bestattungen auf dem Gelände einer Gärtnerei gefunden. In den 30er Jahren erfolgten weitere Ausgrabungen und zwischen 1978 und 1980 wurden aufgrund von Bauarbeiten umfangreiche Untersuchungen durchgeführt. Auf über 16.500 m² wurden mehr als 1000 Bestattungen freigelegt, wobei zudem ein kleiner Fundkomplex mit Metallobjekten im Jahr 2011 entdeckt wurde. Die neuesten Forschungsergebnisse zu diesen Funden wird Sebastian Kriesch, MA, in einem Vortrag am Mittwoch, den 22. April um 18.00 Uhr im Quaet-Faslem-Haus präsentieren – der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.
Diese beiden Veranstaltungen bieten nicht nur einen Einblick in die spannende Welt der Archäologie, sondern auch die Möglichkeit, mit Fachleuten ins Gespräch zu kommen und mehr über die reiche Geschichte der Region zu erfahren. LokalKLICK berichtet, dass der Grabungsabend ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Austausches in Krefeld ist. Das Museum Nienburg hebt die Bedeutung der Funde in Leese hervor und sorgt dafür, dass die Forschungsprojekte, die in der Region durchgeführt werden, im Bewusstsein der Öffentlichkeit bleiben.