Am 2. Mai beginnt ein bedeutender Umbau im Kölner Hauptbahnhof und der linksrheinischen Region, der erhebliche Auswirkungen auf den Schienenverkehr haben wird. Laut WZ sind sowohl Regional- als auch Fernverkehr betroffen, da die Deutsche Bahn Vorbereitungen für das neue Elektronische Stellwerk (ESTW) „Linker Rhein“ trifft. In den vergangenen Jahren wurden dazu bereits 400 Kilometer Kabel verlegt und 200 neue Signale installiert.
Der Sperrzeitraum erstreckt sich vom 2. Mai, 21 Uhr bis 19. Mai, 5 Uhr. In dieser Zeit erfolgt die Inbetriebnahme des neuen Systems, wobei alte Signale sowie nicht mehr benötigte Anlagen abgebaut werden. Insgesamt müssen noch 15 neue Signale installiert werden, und das ESTW wird an neun Randstellwerke angeschlossen. Das neue System soll ab dem 19. Mai die Züge in Köln und der linksrheinischen Region steuern und zielt darauf ab, die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit des Zugverkehrs zu erhöhen.
Fahrplanänderungen und Ersatzverkehr
Die genannten Baumaßnahmen bedeuten, dass der Halt in Köln für Züge in Richtung Aachen, Brüssel und Paris entfällt und diese über Krefeld umgeleitet werden. Züge aus Amsterdam halten lediglich in Köln Messe/Deutz, während Sprinter-Züge von Bonn nach Köln und Berlin entfallen. Für den Regionalverkehr sind die Linien RE 1, RE 5, RE 8, RE 9, RE 12, RE 22, RB 24, RB 26, RB 27, RB 30, RB 38, RB 48, S 12, S 19 und S 23 betroffen.
Um den Reisenden entgegenzukommen, wird ein Schienenersatzverkehr mit über 100 Gelenkbussen eingerichtet. Zusätzlich sind Servicekräfte an den Bahnhöfen in Köln, Horrem, Bonn und Euskirchen im Einsatz, um den Bahnkunden Unterstützung zu bieten.
Langfristige Investitionen in die Infrastruktur
Die aktuelle Modernisierung ist Teil eines umfassenden Investitionsprogramms, das auch die Entwicklung weiterer Stellwerke umfasst. Wie Deutsche Bahn berichtet, werden im Kölner Raum derzeit mehrere elektronische Stellwerke modernisiert. Neben dem ESTW „Linker Rhein“ werden auch das ESTW in Köln Hbf und das ESTW Bonn-Bad Godesberg umgebaut. Allein in das ESTW „Linker Rhein“ fließen rund 110 Millionen Euro, während in das ESTW Köln Hbf etwa 160 Millionen Euro investiert werden.
Diese Umbauten sind eine Antwort auf die Herausforderungen eines immer dichteren Zugverkehrs. Die neue Technik soll die Störanfälligkeit reduzieren und gleichzeitig die Flexibilität erhöhen. Abgesehen von den Arbeiten am Linker Rhein umfasst der Plan auch eine vollständige Streckensperrung zwischen Bonn und Köln, die bereits im August dieses Jahres Auswirkungen auf den Verkehr haben wird.
Die Deutsche Bahn bittet alle Reisenden um Verständnis für die damit verbundenen Beeinträchtigungen und kündigt an, dass Fahrplanänderungen zwei Wochen vor den Baumaßnahmen in den Online-Auskunftssystemen sowie an den Bahnhöfen veröffentlicht werden.