Am Freitag, den 7. Februar 2025, ruft die Gewerkschaft Verdi zu einem umfassenden Streik im öffentlichen Dienst in Nordrhein-Westfalen auf. Besonders betroffen sind die Städte Krefeld, Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn. Wie die WZ berichtet, sind signifikante Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) sowie bei der Stadtverwaltung und dem Kommunalen Betrieb Krefeld (KBK) zu erwarten.
Bereits heute, am 5. Februar 2025, beginnen die Warnstreiks, die bis einschließlich Freitag andauern sollen. Insgesamt 640.000 Beschäftigte in Nordrhein-Westfalen sind zu diesen Aktionen aufgerufen. Die Ruhr24 hebt hervor, dass die Warnstreiks massive Auswirkungen auf den Alltag haben. Insbesondere der öffentliche Nahverkehr wird stark beeinträchtigt, mit Ausfällen und Verspätungen bei Bussen und Bahnen in zahlreichen Städten.
Konkrete Auswirkungen
In Krefeld wird die Stadtwerke Krefeld (SWK) einen „Notfahrplan“ einführen, um den Bus- und Bahnverkehr bestmöglich aufrechtzuerhalten. Dennoch ist mit weiteren Einschränkungen zu rechnen. Auch in den kommunalen Kindertagesstätten sind Schließungen oder nur ein Notbetrieb möglich. In vielen Einrichtungen müssen Eltern alternative Betreuungsmöglichkeiten organisieren, da zahlreiche Kitas geschlossen bleiben. Besonders betroffen ist auch die Müllabfuhr sowie die Straßenreinigung, was ebenfalls in der Ruhr24 angesprochen wird.
Die zentrale Abschlusskundgebung findet in Krefeld vor dem Rathaus von 10:15 bis 11:00 Uhr statt. Die Teilnahme der Sparkassen-Mitarbeiter am Streik ist von den Führungskräften abzustimmen, sodass die Auswirkungen auf die Sparkassen-Kunden derzeit ungewiss sind. Der Kommunalbetrieb Krefeld äußerte sich jedoch optimistisch und rechnet nicht mit erheblichen Auswirkungen.
Forderungen der Gewerkschaft
Die Gewerkschaft Verdi stellt in der diesjährigen Tarifrunde umfassende Forderungen. Angestrebt wird eine Lohnerhöhung von 8 Prozent oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat für die Beschäftigten. Zudem hats sind höhere Zuschläge für belastende Tätigkeiten sowie eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 200 Euro monatlich im Forderungskatalog. Die Einführung eines „Meine-Zeit-Kontos“ für mehr Flexibilität und zusätzliche freie Tage zur Entlastung sind ebenfalls gefordert. Diese Forderungen wurden auch in Berichten der ZDF als zentraler Bestandteil der Verhandlungen anerkannt.
Die aktuellen Streiks sind eine Reaktion auf die ergebnislosen Tarifverhandlungen und den Eindruck, dass die Arbeitgeberseite die Dringlichkeit der Situation nicht ernst nimmt. Verdi hatte in den letzten Jahren mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen, denn im öffentlichen Dienst sind rund 570.000 Stellen unbesetzt. Dieser Umstand unterstreicht die Forderung nach besseren Arbeitsbedingungen, wie auch die ZDF berichtet. Mit den bevorstehenden Streiks will Verdi nun ein deutliches Zeichen setzen und mehr Gehör für die Anliegen der Beschäftigten finden.
Pendler sollten sich in dieser Zeit auf mögliche Unannehmlichkeiten gefasst machen. Sie werden geraten, Fahrgemeinschaften zu bilden oder das Homeoffice zu nutzen, wo dies möglich ist. Eltern von Kindern in Kitas sollten sich frühzeitig informieren, um geeignete Lösungen für die Betreuung zu finden.