Am Freitag, dem 07. Februar 2025, wird der öffentliche Dienst im niederrheinischen Raum von einem umfassenden Streik betroffen sein. Die Gewerkschaft Verdi hat dazu aufgerufen, und die Auswirkungen sind insbesondere für die Städte Krefeld, Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn zu erwarten. In Krefeld wird der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) stark eingeschränkt. So fallen die Straßenbahnen und Buslinien teilweise aus, während für die Linien U70 und U76 der Rheinbahn kein Streik angekündigt ist. Um den Verkehr aufrechtzuerhalten, haben die Stadtwerke Krefeld (SWK) einen Notfallfahrplan erstellt. Laut Welleniederrhein kommt es jedoch zu möglichen kurzfristigen Ausfällen und Verzögerungen.
Die SWK hat bereits angekündigt, dass die Bahnlinien durch Busse ersetzt werden. Eine Übersicht der betroffenen Linien lautet wie folgt:
- Linie 042: Haltestellen „Traarer Straße“, „Pappelstraße“ und „Haus Rath“ entfallen.
- Linie 043: Ersatzverkehr bleibt bestehen, Umstieg an Haltestelle „Bockumer Platz“ notwendig; Haltestelle „Gertrudisstraße“ wird nicht bedient.
- Linie 044: Haltestellen „Sandberg“, „Buddestraße“ und „Glindholzstraße“ entfallen; zusätzliche Haltestelle „Sporthalle Glockenspitz“, endet an Haltestelle „Steeger Dyk“ (Endhaltestelle „Hüls Betriebshof“ aufgrund von Straßenbauarbeiten nicht angefahren).
- Eingeschränkter Busverkehr: Nur Ringbuslinien 045, 047, 049 und 062 fahren voraussichtlich planmäßig.
Proteste und Kundgebungen
Verdi plant zudem eine zentrale Abschlusskundgebung in Krefeld, die von 10:15 bis 11:00 Uhr vor dem Rathaus stattfinden soll. Die Gewerkschaft erwartet erhebliche Auswirkungen auf den ÖPNV in der Region und fordert in der aktuellen Tarifrunde 2025 unter anderem:
- eine Erhöhung um 8% oder mindestens 350 Euro mehr monatlich,
- höhere Zuschläge für belastende Tätigkeiten,
- eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 200 Euro monatlich,
- zusätzliche freie Tage zur Entlastung,
- die Einführung eines „Meine-Zeit-Konto“ für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität.
Diese Streikaktionen sind Teil einer größeren Tarifauseinandersetzung, die am 24. Januar 2025 in Potsdam begonnen hat. Laut verdi.de werden mehrere Bundesländer, darunter Nordrhein-Westfalen, von Warnstreiks betroffen sein. Dabei sind unter anderem Wasser- und Schifffahrtsverwaltungen, kommunale Krankenhäuser, Verwaltungen und Stadtwerke in den Fokus gerückt.
Weitere Auswirkungen und Ankündigungen
Zusätzlich wird auch die Mitarbeiterschaft der kommunalen Betriebsgesellschaften in Krefeld von den Streikaktionen betroffen sein. Einschränkungen in kommunalen Kitas werden nicht ausgeschlossen. Die Sparkassen-Mitarbeiter in Krefeld wurden jedoch aufgefordert, ihre Teilnahme am Streik mit den Führungskräften abzustimmen, was darauf hinweist, dass in diesen Einrichtungen kurzfristig keine nennenswerten Einschränkungen zu erwarten sind, wie WZ berichtet. Auch der kommunale Ver- und Entsorger ENNI in Moers beteiligt sich am Streik, was zu einer Einschränkung bei der Müllabholung führen könnte.