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Montag, 13. Januar 2025

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Wichtiger Kunstfund: Campendonks „Wirtshaus“ bleibt in Krefeld!

Am Montagmorgen wurde die Kunstwelt auf Krefeld aufmerksam, als eine wichtige Einigung verkündet wurde, die den Erhalt eines bedeutenden Gemäldes des rheinischen Expressionismus sicherstellt. Ein Beschluss, der durch langwierige Verhandlungen und umfassende Provenienzforschungen zustande kam, dazu führte, dass das Ölgemälde „Wirtshaus“ von Heinrich Campendonk aus dem Jahr 1917 in Krefeld bleibt. Das Werk, das seit 1948 Teil der Kunstsammlungen Krefeld ist, wird laut wz.de weiterhin ausgestellt und gilt als eines von Campendonks herausragendsten Werken während einer ästhetisch spannenden Periode.

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Die Geschichte des „Wirtshaus“ ist von tragischen Ereignissen geprägt. Das Gemälde wurde 1937 unter Druck während der NS-Zeit abgegeben. Nach dem Krieg gelangte es über Umwege nach Krefeld, wo es 1948 von dem Kölner Kunsthändler Werner Rusche angeboten wurde. Zum Zeitpunkt der Übernahme lagen keine Informationen zur Provenienz vor, was die langwierigen Verhandlungen zur Rückgabe des Gemäldes umso bedeutsamer macht.

Einigung mit den Erben

Die Einigung ermöglicht die Rückgabe des Gemäldes an die Erbin der jüdischen Besitzer, zugleich wird das Werk auch zurückgekauft. Diese Einigung involvierte bedeutende Institutionen, darunter den Bund, das Land Nordrhein-Westfalen und die Kulturstiftung der Länder. Die genaue Höhe der Kaufsumme bleibt bislang unbekannt, wie rnd.de berichtet.

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Ursprünglich gehörte das Gemälde der Sammlung des Erfurter Fabrikanten Alfred Hess, der 1931 verstorben ist. Nach seinem Tod wurde die Sammlung seinem Sohn Hans Hess vererbt, der 1933 emigrierte. Während der Flucht wurde die Sammlung von der Familie zurückgelassen. 1937 wurde das Campendonk-Gemälde an den Kölnischen Kunstverein gesendet; dessen späterer Verlust ist bis heute nicht vollständig aufgeklärt. Der Kölnische Kunstverein stellte 1947 fest, dass zahlreiche Werke unter der Hand verkauft worden waren.

Kontext der Kunstrestitution

Aktuelle Entwicklungen im Bereich der Provenienzforschung zeigen sich auch in anderen Rückgabeverfahren, wie etwa beim Dürener Leopold-Hoesch-Museum, das 2019 ein Campendonk-Bild restituierte und gleichzeitig zurückkaufte. Diese Form der Rückgabe wird mittlerweile als fair und gerecht betrachtet, insbesondere im Hinblick auf die Washingtoner Prinzipien, wie NRW-Kulturministerin Ina Brandes hervorhob.

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Darüber hinaus beleuchtet die Schriftenreihe der Kommission für Provenienzforschung, die seit 2008 besteht, den Kontext der Retrievalgeschichte. Damit werden nicht nur die Rückgaben während der NS-Zeit behandelt, sondern auch die Rolle der Kunstwerke in der heutigen Gesellschaft. Die Forschungsergebnisse sind mittlerweile in Publikationen zugänglich, die für eine breitere Diskussion sorgen und zur Aufarbeitung der Vergangenheit beitragen. Besonders kulturelle Institutionen in Deutschland haben sich mit den Herausforderungen der Provenienzforschung auseinandergesetzt.

Der Fall von Heinrich Campendonks „Wirtshaus“ ist somit nicht nur eine Geschichte über ein Kunstwerk, sondern auch ein Beispiel für den fortwährenden Dialog über Gerechtigkeit und Erinnerung in der Gesellschaft.

Weitere Informationen, Referenzen & Quellen:

https://www.wz.de/nrw/krefeld/einigung-mit-erben-campendonks-wirtshaus-darf-in-krefeld-bleiben_aid-123014225
https://www.rnd.de/kultur/ns-raubkunst-von-maler-campendonk-bleibt-in-krefeld-LATP6KXJPNOSNM25LVM3X7LFOU.html

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