Das Eiscafé Panciera in Opladen ist eine Institution, die am 26. Februar sein 75-jähriges Bestehen feiert. Valter Panciera (58) führt das Familienunternehmen in dritter Generation. Auf einem Wintermorgen ist das Eiscafé fast komplett besetzt. Kuchen, Sekt und das beliebte Eis für nur 75 Cent pro Kugel sind Teil der Feierlichkeiten. Valter, der in das Eiscafé hineingeboren wurde, trägt die Familientradition der Eismacherei in sich.
Die Geschichte des Eiscafés beginnt mit Valters Großvater, Raffaele, der vor dem Zweiten Weltkrieg als Eismacher in Köln-Nippes arbeitete. Nach seiner Flucht nach Italien eröffnete er 1950 das Eiscafé Panciera in Opladen. Im Jahr 1985 übernahm Valters Vater, Nicolo, das Geschäft auf der Kölner Straße 38. Früher war der Verkauf von Eis saisonal, sodass die Familie in den Wintermonaten nach Italien zog. Diese Tradition hat Valter Panciera jedoch geändert.
Ein starkes Familiäres Fundament
Nach dem Schulabschluss begann Valter mit seiner Mutter im Eiscafé zu arbeiten. Tragischerweise verstarb sein Vater, Nicolo, als Valter erst 22 Jahre alt war, was die Verantwortung auf Valter und seine Mutter übertragen hatte. Sie managen seither das Eiscafé gemeinsam und haben starke Bindungen zu ihren Stammkunden aufgebaut. Viele ihrer Angestellten sind seit Jahrzehnten Teil des Teams.
Das Eiscafé bietet eine Vielzahl an Speisen – vom Frühstück über süße Leckereien bis hin zu Mittagessen und natürlich hausgemachtem Eis. Im Winter stehen 12 Sorten zur Verfügung, im Sommer sind es sogar 30. Besonders beliebt ist die klassische Sorte Vanille. Für die kommende Sommersaison plant Valter die Einführung einer neuen Eissorte, die nach „Dubai Schokolade“ benannt wird.
Die Zukunft des Eiscafés
Trotz der Familientradition sieht Valter keine vierte Generation, die in seine Fußstapfen treten könnte. Sein Sohn hat kein Interesse an einer Karriere in der Gastronomie. Allerdings ist Valter optimistisch, dass jemand aus seinem engagierten Team das Eiscafé eines Tages weiterführen wird. Diese Überzeugung könnte über die Trennung der Familienbande hinweg bestehen bleiben.
Im Dezember 2024 erwarb die Familie einen weiteren Teil des Gebäudekomplexes, um das Eiscafé zur Aloysiuskapelle hin zu öffnen. Valter Panciera hat den Ruf des Eiscafés über die Jahre nicht nur bewahrt, sondern aktiv gestaltet. Mit seinen Öffnungszeiten von 9 bis 20 Uhr an sieben Tagen in der Woche ist das Eiscafé ganzjährig ein beliebter Anziehungspunkt.
Ein wenig Eis und mehr
Die Geschichte des Eiscafés Panciera ist in den letzten Jahrzehnten nicht nur eine Geschichte des Eises, sondern reflexiv auch eine Geschichte des Kaffeekonsums in Deutschland. Deutschland hat mit etwa 164 Litern pro Kopf und Jahr den höchsten Kaffeekonsum in Europa, mit Eiskaffee als beliebtester kalter Kaffeezubereitung. Eiskaffee, oft mit Vanilleeis, geschlagener Sahne und Waffel serviert, findet sich auf vielen Speisekarten im Land.
Von regionalen Variationen, wie dem Eiskaffee aus dem Schwarzwald, der mit Kirschwasser verfeinert wird, bis hin zu internationalen Varianten wie dem italienischen Caffè freddo oder dem spanischen Café con hielo, zeigt die Vielfalt in der Zubereitung, dass kalter Kaffee weit mehr als nur ein erfrischendes Getränk ist.
Uhngeduldige Kaffeetrinker dürfen sich auf den nächsten Sommer freuen, in dem das traditionsreiche Eiscafé Panciera nicht nur mit Eis, sondern auch mit seinen Kaffeevariationen auf besondere Art und Weise überzeugen wird.
Für weitere Informationen besuchen Sie erleben.landshut.de und ga.de.