Der Mängelmelder in Leverkusen hat sich in der Städteplanung etabliert und zählt mittlerweile über 2300 Meldungen, die sich in verschiedenen Bearbeitungsstadien befinden. Seit seiner Einführung ermöglicht das Tool Bürgerinnen und Bürgern, auf wichtige infrastrukturelle Mängel aufmerksam zu machen. Zu den häufigsten Meldungen gehören kaputte Laternen, wilde Müllablagerungen, schlechte Straßen und beschädigte Verkehrszeichen, die gemeinsam ein Bild der lokalen Infrastruktur zeigen.
Die CDU hat in diesem Kontext einen Antrag gestellt, um den Mängelmelder um die Möglichkeit zu erweitern, auch Angsträume zu melden. Dieses Anliegen spiegelt die wachsende Bedeutung des Sicherheitsgefühls in der öffentlichen Wahrnehmung wider. Der Unionsantrag basiert auf der Erkenntnis, dass es eine klare Unterscheidung zwischen der objektiven Sicherheitslage und dem subjektiven Sicherheitsempfinden der Bürger gibt. Ein Mangel an Sicherheit beeinflusst nicht nur das Verhalten der Anwohner, sondern auch ihre Mobilität im öffentlichen Raum.
Angsträume und deren Auswirkungen
Angsträume werden häufig durch Faktoren wie schlechte Beleuchtung und verwahrloste Ecken verursacht. Diese Bereiche sind nicht nur ein physisches Problem, sondern können auch das subjektive Sicherheitsempfinden erheblich beeinträchtigen. Die CDU sieht in der Erweiterung des Mängelmelders um diese Angsträume einen wichtigen Schritt zur Verbesserung des Sicherheitsgefühls der Bürger in Leverkusen.
Parallel dazu wurde in Hessen ein neues Sicherheitsportal vorgestellt, das Bürgern ermöglicht, sicherheitsrelevante Sachverhalte digital zu melden. Dies geschah unter der Leitung von Innenminister Peter Beuth und Landespolizeipräsident Robert Schäfer. Das Portal vereint mehrere bestehende Sicherheitsprogramme und strebt eine Verbesserung der Sicherheit in Hessen an. Über 300 Kommunen nehmen bisher daran teil.
Das Sicherheitsportal in Hessen
Das Sicherheitsportal umfasst unter anderem die Onlinewache der hessischen Polizei, die es ermöglicht, Strafanzeigen zu erstatten und Delikte, wie Fahrraddiebstahl, zu melden. Es wird darauf verwiesen, dass im vergangenen Jahr über 100.000 Delikte verzeichnet wurden. Zudem wurde die Meldestelle HessenGegenHetze eingerichtet, die zur Meldung von extremistischen Aktivitäten dient.
Das neue Sicherheitsportal geht jedoch noch einen Schritt weiter: Bürger können Mängel und Angsträume durch Setzen einer Stecknadel auf einer interaktiven Karte melden. Diese Meldungen werden automatisiert an die zuständigen Stellen weitergeleitet. Die interaktive Karte ist auch auf mobilen Endgeräten zugänglich und markiert bereits gemeldete Mängel, die verschwinden, sobald sie behoben sind.
Gerade Angsträume sollen von den Polizeidirektionen aufgegriffen und in die verschiedenen polizeilichen Maßnahmen integriert werden. Peter Beuth ermutigte die Bürger zur aktiven Nutzung des Portals, um das Sicherheitsempfinden aktiv zu verbessern.
Das Zusammenspiel von Gestaltung und Sicherheit
Das Thema der urbanen Sicherheit ist für das Wohlbefinden der Bevölkerung entscheidend. Eine gut durchdachte Gestaltung des öffentlichen Raums, die Aspekte wie Bebauungshöhe, ausreichende Beleuchtung und Sichtbarkeit umfasst, hat einen direkten Einfluss auf das Sicherheitsempfinden der Bürger. Studien verdeutlichen, dass bestimmte Personengruppen, wie Frauen und Jugendliche, spezifische Sicherheitsbedürfnisse haben, die in der Stadtplanung berücksichtigt werden sollten.
Bürgerbeteiligung erwies sich als essenziell für effektive Sicherheitsstrategien. Initiativen wie Nachbarschaftsbegehungen und Präventionsspaziergänge fördern die soziale Kontrolle und erhöhen das Sicherheitsgefühl in der Gemeinschaft. Erfolgreiche Städte zeigen, dass die enge Zusammenarbeit zwischen Behörden, Polizei und Bürgern zu nachhaltigeren Sicherheitslösungen führt, wie es auch in Wien praktiziert wird.
In dieser Hinsicht sind die Maßnahmen der CDU in Leverkusen sowie das Sicherheitsportal in Hessen wichtige Schritte auf dem Weg zu einer höheren Stadtsicherheit. Es braucht jedoch ein umfassendes Konzept, das sowohl die baulichen Gegebenheiten als auch die Bedürfnisse und Ängste der Bürger in den Fokus stellt.