Die Diskussion um Windenergie in der Gemeinde Stemwede nimmt erneut Fahrt auf. Der Investor plant den Bau von fünf Windenergieanlagen im Gemeindegebiet, wobei drei Anlagen im Ortsteil Haldem und zwei Anlagen im Ortsteil Sundern vorgesehen sind. Die Anträge auf Vorbescheid befinden sich derzeit beim Kreis Minden-Lübbecke zur Prüfung. Eine Beratung im Bauausschuss fand am 13. Februar statt, während der Gemeinderat bereits am 27. Februar eine endgültige Entscheidung treffen soll, wie hallo-luebbecke.de berichtet.
Die geplanten Windkraftanlagen werden Höhen zwischen 199 und 262 Metern erreichen. Entscheidungsbefugnis liegt jedoch nicht nur beim Gemeinderat, da dieser nicht als Genehmigungsbehörde fungiert. Die Verantwortung für die Genehmigung liegt bei der Kreisverwaltung Minden, die die Vorgänge zur Bewertung an die Verwaltung in Levern weitergeleitet hat. Ein bedeutender Aspekt in diesem Zusammenhang ist, dass die Genehmigungsbehörde nicht an das Votum des Gemeinderates gebunden ist.
Aktuelle rechtliche Rahmenbedingungen
Die Genehmigung für die neuen Anlagen wird zusätzlich durch aktuelle Gesetzesinitiativen auf Bundesebene beeinflusst. Die Bundesregierung plant Änderungen im Raumordnungsgesetz sowie im Energiewirtschaftsgesetz. Diese Initiativen zielen darauf ab, die Verfahren zur Planung und Genehmigung von Erneuerbaren Energien zu modernisieren und zu beschleunigen. Laut bundesregierung.de könnte die Verfahrensdauer für Raumordnungsverfahren auf sechs Monate begrenzt werden, was für künftige Projekte von Bedeutung sein könnte.
Darüber hinaus gibt es Bestrebungen, Genehmigungsverfahren für Windenergie in bestimmten Gebieten zu erleichtern, indem auf Umweltverträglichkeitsprüfungen verzichtet wird, sofern bereits eine Strategische Umweltprüfung durchgeführt wurde. Dies könnte auch Auswirkungen auf die geplanten Windkraftanlagen in Stemwede haben, da sie außerhalb der vom Regionalrat in Detmold festgelegten Flächen liegen.
Erfolgreiche Windkraftprojekte in der Region
Im Hinblick auf die Windenergie in Stemwede gibt es bereits erste Erfolge. Im Herbst 2023 soll ein 45-Megawatt-Windpark in Betrieb genommen werden, der aus zehn Nordex-Anlagen besteht, jede mit einer Höhe von 125 Metern. Dieses Projekt wird von enercity realisiert, das plant, bis 2025 eine Windenergieleistung von insgesamt 1 Gigawatt zu erreichen. Besonders hervorzuheben ist, dass die Tiefgründung der Windkraftanlagen von PORR Spezialtiefbau durchgeführt wurde, wobei in einem Zeitraum von fünf Monaten 380 Frankipfähle NG® hergestellt wurden.
Die Konstruktion der Windkraftanlagen wurde so gestaltet, dass sie sowohl effektiv als auch umweltfreundlich ist. Jeder Windkraftanlage wurden 30 Frankipfähle mit einem Durchmesser von 51 cm und einer Länge von bis zu 11 m zugewiesen. Durch Maßnahmen zur Bodenverbesserung konnten die Gesamtmasse der Windkraftanlagen auf über 2.000 Tonnen optimiert und der CO2-Ausstoß reduziert werden. Diese Effizienzsteigerung ist ein positives Signal für zukünftige Windkraftprojekte in der Region.
Somit stehen in Stemwede sowohl neue Entwicklungen als auch bestehende Herausforderungen in der Diskussion um Windenergie an. Die anstehenden Entscheidungen und gesetzlichen Rahmenbedingungen könnten weitreichende Konsequenzen für die künftige Nutzung erneuerbarer Energien in der Gemeinde haben.