Der Kreistag des Märkischen Kreises hat am 21. März 2025 einstimmig beschlossen, das Grundstück des ehemaligen Marienhospitals in Letmathe zu entwickeln. Dieses Areal, das sich über etwa 12.000 Quadratmeter erstreckt, gehört der Märkischen Kliniken GmbH. Wie Presse-Service berichtet, wurde die Gesellschafterversammlung aufgefordert, einen entsprechenden Vertrag über den Verkauf an die STADTprojekt Iserlohn GmbH abzuschließen und im Kreisausschuss sowie im Kreistag zu berichten.
Das Marienhospital stellte im November 2019 seinen Betrieb ein. Seither haben Verhandlungen über die Entwicklung des Geländes begonnen, in denen auch die katholische Kirchengemeinde St. Kilian eine Rolle spielt. Diese hat ein vertraglich verankertes Rückübertragungsrecht aus dem Jahr 1984. Der Plan sieht den Abriss der bestehenden Gebäude und die Schaffung eines neuen Wohnbaugebiets vor.
Schließung des Dialysezentrums
Ein weiterer Punkt, der die gestrige Sitzung dominierte, war die beschlossene Schließung des Dialysezentrums in Iserlohn-Letmathe. Diese Entscheidung fiel mit zwölf Gegenstimmen. Die Geschäftsführung der Märkischen Kliniken hatte zuvor erklärt, dass für den Standort mit nur 11 Betten und einem kleinen Team keine Zukunft mehr gesehen wird. Die Schließung ist für den 31. März 2025 angekündigt, wie auch Come-On berichtet.
Die wirtschaftliche Betriebsführung der Klinik wird als nahezu unmöglich eingeschätzt, und ein Umzug wäre mit erheblichen Kostensteigerungen verbunden. Dennoch wurde betont, dass die Patientenversorgung nicht erheblich gefährdet sei. Bis zu 40 Prozent der Letmather Patienten könnten im Klinikum Lüdenscheid, das 39 Betten bietet, weiterhin behandelt werden. Den Mitarbeitern der Dialyseklinik sollen alternative Stellen im Klinik-Konzern angeboten werden.
Nahverkehrsplan und weitere Entscheidungen
Zusätzlich wurde die Schließung der Tagespflege Werdohl beschlossen, die voraussichtlich zum 30. Juni 2025 erfolgen soll und bei der es eine Enthaltung sowie drei Gegenstimmen gab. Die Mitglieder des Kreistags stimmten auch einstimmig der Fortschreibung des Nahverkehrsplans für den Märkischen Kreis zu. Die finalisierte Fassung dieses Plans soll bis spätestens 15. Mai zur Beratung in den Fraktionen und zur Beschlussfassung im Kreistag vorliegen.
Die Verhandlungen über die Nutzung des Areals des ehemaligen Marienhospitals sowie die Schließung des Dialysezentrums sind Teil eines größeren Trends im Gesundheitswesen, das von wirtschaftlichen Herausforderungen geprägt ist. Laut Medcon wird dieses Phänomen häufig als „Kliniksterben“ bezeichnet und beeinflusst die Patientenversorgung in vielen Regionen.