Am Donnerstag, dem 4. Februar 2025, führte die Polizei in Lüdenscheid verstärkte Kontrollen für Lkw-Fahrer durch. Diese Maßnahmen zielten insbesondere auf die Überwachung der Durchfahrtsverbote und Tempolimits im Stadtgebiet ab. In lediglich wenigen Stunden wurden 41 Lastwagen-Fahrer an den Straßenrand gewunken, wobei fast jeder Dritte, konkret 14 Fahrer, ohne Ausnahmegenehmigung unterwegs war. Aufgrund der festgestellten Verkehrsunsicherheiten mussten zwei Fahrzeuge stillgelegt werden.
Zusätzlich gab es mehrere Verstöße gegen die gesetzlich geregelten Lenk- und Ruhezeiten. Drei Fahrer hielten sich nicht an die vorgegebenen Pausenzeiten. Bei den Kontrollen stellte die Polizei außerdem fest, dass eine mangelhafte Ladungssicherung vorlag. Ein weiterer Lkw-Fahrer wurde ohne gültige Fahrerlaubnis angehalten. Darüber hinaus fuhren 59 Fahrer unberechtigt in Anlieger-frei-Straßen in der Stadt.
Lenk- und Ruhezeiten im Fokus
Insgesamt wurden 339 Verkehrsteilnehmer wegen Überschreitungen der Tempolimits verwarnt. Dabei fielen besonders zwei Pkw-Fahrer auf: Einer aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis wurde mit 59 km/h in einer Tempo-30-Zone erfasst, während ein anderer aus dem Kreisgebiet mit 79 km/h statt der erlaubten 50 km/h unterwegs war. Der am wenigsten umsichtige Verkehrsteilnehmer kam aus dem bayrischen Landkreis Freyung-Grafenau und wurde mit 73 km/h in einer weiteren Tempo-30-Zone erwischt. Für ihn wurde ein Bußgeld in Höhe von 428,50 Euro, zusätzlich zwei Punkte in Flensburg und ein einmonatiges Fahrverbot erwartet. Die Polizei kündigte an, dass weitere Kontrollen in der Region folgen werden.
Die Einhaltung der Vorschriften für Lkw-Fahrer ist nicht nur bei diesen Kontrollen von Bedeutung. EU-Vorschriften sind entscheidend für die Sicherheit und Effizienz im Logistikbetrieb. Diese beinhalten Geschwindigkeitsbegrenzungen, regulierte Lenkzeiten, Pausen und Ruhezeiten, sowie spezifische Vorschriften zur Ladungssicherung und Fahrzeugnormen. Die Geschwindigkeitsbegrenzungen variieren, wobei Lkw in Stadtgebieten maximal 50 km/h fahren dürfen, auf Landstraßen zwischen 70 und 80 km/h und auf Autobahnen zwischen 80 und 90 km/h.
Sicherheitsvorschriften und Technologieeinsatz
Die Regelungen zur Einhaltung der Lenkzeiten sind durch die Verordnung (EG) Nr. 561/2006 festgelegt. Fahrer müssen nach 4,5 Stunden Fahrt eine Pause von 45 Minuten einlegen, und die tägliche Ruhezeit beträgt mindestens 11 Stunden, die auf 9 Stunden verkürzt werden kann. Diese Vorschriften sind entscheidend, um Übermüdung zu vermeiden und die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen. Hinzu kommen strenge Emissionsnormen, die alle Lkw in der EU erfüllen müssen.
Die Nutzung von Fahrtenschreibern ist gesetzlich vorgeschrieben, um Lenkzeiten und Pausen zu dokumentieren. Technologielösungen wie der Enhanced Vehicle Assistant (EVA) helfen dabei, die Vorschriften einzuhalten und unterstützen das Fuhrparkmanagement durch Routenoptimierung und automatisierte Berichterstattung. Darüber hinaus tragen sie zur Verbesserung der Kraftstoffeffizienz bei und navigieren durch Umweltzonen.