Am 27. Januar 2025 veranstalten die Kreisverbände Olpe und Märkischer Kreis von Bündnis 90/Die Grünen eine filmische Würdigung der bekannten Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsaktivistin Petra Kelly. Im Fokus der Veranstaltung steht die Dokumentation „Petra Kelly – ACT NOW!“, die an zwei Terminen gezeigt wird: am Dienstag, 4. Februar, um 19 Uhr im JAC Attendorn sowie am Donnerstag, 13. Februar, um 19 Uhr in den City-Lichtspielen Meinerzhagen. Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist kostenfrei und soll die Öffentlichkeit anregen, sich mit dem Leben und Wirken von Kelly auseinanderzusetzen. Nach jeder Filmvorführung folgt eine Diskussion unter dem Motto „Demokratie und Zivilcourage“, wo lokale politische Akteure, wie Matthias Koch, der Grünen-Direktkandidat zur Bundestagswahl, und Dr. Gregor Kaiser, Landtagsabgeordneter und Sprecher des Kreisverbandes Olpe, zu Wort kommen werden.
Petra Karin Kelly, geboren am 29. November 1947 in Günzburg, Bayern, war Mitbegründerin der Grünen Partei in Deutschland und gilt als eine Schlüsselfigur der Umweltbewegung sowie für soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte. Ihr Engagement erstreckte sich über mehrere Bereiche, und 1982 wurde sie mit dem Right Livelihood Award ausgezeichnet, was ihre Verdienste in der Verbindung ökologischer Anliegen mit Abrüstung und sozialer Gerechtigkeit würdigte. In den 1980er Jahren nahm sie aktiv an Protesten gegen Atomwaffen teil und forderte eine gewaltfreie Welt. Der Einfluss ihrer politischen Arbeit und ihrer Publikationen, wie „Prinzip Leben“ und „Fighting for Hope“, sind bis heute in Debatten über Umwelt und Frieden spürbar.
Das Erbe von Petra Kelly
Das Vermächtnis von Petra Kelly ist in Deutschland und international unterschiedlich interpretiert. Während sie in Deutschland oft als erfolgreiche Politikerin und Friedensikone gewürdigt wird, erkennt man anderswo ihre Rundumsicht auf die globale Umweltpolitik an. Tragisch endete ihr Leben im Jahr 1992, als sie von ihrem Partner Gert Bastian erschossen wurde, der anschließend Suizid beging. Diese schrecklichen Umstände ihrer Todesumstände, die als „doppelt Suizid“ bezeichnet wurden, haben ihr Bild als Friedensaktivistin über die Jahre beeinflusst. Die Diskussion über ihre letzten Jahre wurde durch die Veröffentlichung des Buches „Eine tödliche Liebe“ von Alice Schwarzer neu entfacht, welches der Interpretationen ihrer Todesumstände anregte und sie nicht als aktive Entscheidung zum Suizid, sondern als Fall von Femizid darstellt.
Gedenken an Kelly finden auch heute noch statt, darunter ein gemeinsamer Gedenkgottesdienst für Kelly und Bastian im Jahr 1992 sowie zahlreiche Einrichtungen und Straßen, die nach ihr benannt wurden. Ihr Widerhall in der aktuellen politischen Landschaft Deutschlands ist komplex: Nachdem die Grünen 1998 in die Regierung eintraten und 1999 die Unterstützung für den NATO-Einsatz im Kosovo signalisierten, geriet Kellys politisches Erbe in den Hintergrund. Doch in recent years, especially in light of the climate crisis, has her legacy faced a resurgence, prompting renewed discussions about her contributions to the peace movement of the 1980s, particularly nach der russischen Invasion in der Ukraine im Jahr 2022.
Das Interesse an ihrer Person und ihrem Vermächtnis zeigt sich nicht zuletzt in der Veröffentlichung einer Graphic Novel über ihr Leben im Jahr 2022, die mit ihrem 75. Geburtstag korreliert. Angehörige und Freunde wie Eva Quistorp fordern eine tiefere Auseinandersetzung mit Kellys Einfluss jenseits der nationalen Politik und betonen, dass ihr Wirken nicht auf Deutschland beschränkt werden kann.