Am 3. Januar 2022 kam es in Frankfurt während einer Hochzeitsfeier zu einem Zwischenfall, der die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich zog. Anwohner im Stadtteil Eschersheim hörten gegen 17:20 Uhr Schüsse und alarmierten die Polizei, die sofort mit mehreren Streifenwagen aus rückte. Bei Eintreffen entdeckten die Beamten einen Autokorso und stellten fest, dass die Schüsse mit Platzpatronen abgefeuert worden waren. Bei einer Kontrolle fanden die Einsatzkräfte eine Schreckschusspistole, 100 Platzpatronen und eine leere Patronenpackung bei einem 23-jährigen Mann, der im Besitz eines kleinen Waffenscheins war. Gegen ihn wurde ein Verfahren wegen mutmaßlichen Schussabfeuerns in der Öffentlichkeit eingeleitet. Dieser Vorfall war nicht isoliert; ein Hinweis deutete auf eine ähnliche Situation bei einer anderen Hochzeit in Frankfurt hin. Dies zeigt, wie der Gebrauch von Schreckschusswaffen auch in Feierlichkeiten problematisch werden kann. Diese Art von Vorfällen wirft dennoch Fragen zur Waffensicherheit auf, besonders im Kontext der jüngsten rechtlichen Änderungen im Waffenrecht, die seit dem 31. Oktober 2023 gelten.
Im Zusammenhang mit den Geschehnissen in Frankfurt wurde kürzlich ein weiteres erschreckendes Ereignis in Menden, Nordrhein-Westfalen, bekannt. Am Samstag, dem 19. Januar 2025, fand im Veranstaltungszentrum „Menden Arena“ eine Hochzeitsfeier statt, bei der gegen 19:30 Uhr ebenfalls Schüsse hörbar waren. Ein Zeuge meldete dies umgehend der Polizei, die von einer Gefahrenlage ausging. In Rekordzeit entsandte die Polizei 13 Streifenwagen sowie Unterstützung aus umliegenden Städten und einen Hundeführer zur Eventlocation. Der Veranstaltungssaal wurde umstellt, und die Hochzeit musste eingestellt werden, während rund 800 Gäste und deren Autos einer Waffenkontrolle unterzogen wurden.
Ermittlungen und Entwarnung
Die Polizei fand schnell Hülsen von Schreckschusspatronen vor dem Veranstaltungszentrum, was den Verdacht bestätigte, dass es sich um eine Verfehlung des Waffengesetzes handeln könnte. Nach intensiven Ermittlungen und der Überprüfung von Überwachungskameras konnten zwei mutmaßliche Schützen identifiziert werden, deren Alter 25 und 31 Jahre beträgt. In der Folge wurde ein Verfahren wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Waffengesetz eingeleitet, und eine Schreckschuss-Pistole wurde sichergestellt.
Die Vorfälle in Frankfurt und Menden sind nicht nur besorgniserregend, sondern unterstreichen auch die Problematik im Umgang mit Schreckschusswaffen, die seit den letzten gesetzlichen Anpassungen strenger reguliert sind. Laut den neuen Regeln, die auch die Prüfung der Zuverlässigkeit von Waffenscheininhabern erweitern, gelten strikte Maßnahmen gegen Personen, die wegen staatsgefährdender oder extremistischer Straftaten verurteilt wurden. Dies könnte langfristig Auswirkungen auf die Vergabe von Waffenscheinen und die Sicherheit auf öffentlichen Veranstaltungen haben.
Es ist klar, dass die Diskussion um Waffensicherheit und den Umgang mit Waffen in öffentlichen Bereichen nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch auf politischer Ebene zunehmend an Bedeutung gewinnt. Denn Vorfälle wie in Menden und Frankfurt könnten ganz andere Dimensionen annehmen, sollten sie nicht rechtzeitig und nachhaltig adressiert werden.