Vogelgrippe-Warnung: Seuchenalarm im Märkischen Kreis!

Der Märkische Kreis hat Vogelgrippefälle gemeldet. Halter von Geflügel werden zur Biosicherheit und Kontrolle ermahnt.
Der Märkische Kreis hat Vogelgrippefälle gemeldet. Halter von Geflügel werden zur Biosicherheit und Kontrolle ermahnt. (Symbolbild/ANA)

Der Ausbruch der Vogelgrippe hat die Region Nachrodt-Wiblingwerde erreicht. Am 16. April 2025 wurden bei einer Stockente der gefährliche Virus H5N1 nachgewiesen, was die zuständigen Behörden alarmierte. Letzte Woche wurde die tote Entenart auf einem Privatgelände entdeckt, gefolgt von der amtlichen Bestätigung der Infektion. Zudem wurde in einem nahegelegenen privaten Hühnerbestand die hochpathogene Geflügelpest (HPAI) festgestellt, die zu einem dramatischen Verlust aller 44 dort gehaltenen Hühner führte. Diese Tiere verendeten innerhalb weniger Tage aufgrund des schweren Krankheitsverlaufs.

Das lokaldirekt.de berichtet, dass das Veterinäramt des Märkischen Kreises in Reaktion auf diesen Ausbruch ein verstärktes Monitoring der Tierseuche eingeleitet hat. Halter von Geflügel, insbesondere Hobbyhaltungen, werden angehalten, die Biosicherheitsmaßnahmen in ihren Betrieben zu überprüfen und zu verbessern.

Empfehlungen an die Bevölkerung

Die Bevölkerung wird dringend darauf hingewiesen, tote Wildvögel, insbesondere wenn mehrere an einem Ort gefunden werden, unverzüglich dem Veterinäramt oder dem zuständigen Ordnungsamt zu melden. Das Berühren oder Entsorgen von verendeten oder kranken Tieren sollte nicht ohne geeignete Schutzmaßnahmen erfolgen. Auf Privatgrundstücken empfiehlt es sich, tote Vögel mit Schutzmaßnahmen wie Handschuhen aufzusammeln und im Hausmüll zu entsorgen. Zudem ist es ratsam, den Kontakt von Haustieren zu toten oder kranken Wildvögeln zu vermeiden.

Besonders die Geflügelhalter sind gefordert, ihre Tiere bestmöglich von Wildvögeln zu trennen und sie in sicheren Ställen zu halten. Die hochpathogene Influenza ist eine ernstzunehmende Viruserkrankung, die hauptsächlich Wildvögel und Farmgeflügel betrifft. Laut dem Friedrich-Löffler-Institut wird die Krankheit durch Influenza-A-Viren ausgelöst, die sich in hochpathogene und niedrigpathogene Varianten unterteilen lassen. Die hochpathogenen Subtypen H5 und H7 sind besonders gefährlich und können sich auch bei Wildvögeln manifestieren.

Die Übertragung des Virus erfolgt in der Regel durch direkten oder indirekten Kontakt, häufig über Ausscheidungen von infizierten Tieren. Die Gefahr einer Übertragung auf den Menschen ist äußerst gering. Dennoch sind Fälle bekannt, in denen Menschen, die engen Kontakt zu erkranktem Geflügel hatten, infiziert wurden. Seit 2003 gab es weltweit rund 850 bestätigte Erkrankungen von Menschen an H5N1, vorwiegend in Asien. In Deutschland dagegen wurde bislang kein Fall einer Übertragung auf Menschen dokumentiert.

Die Lage in Deutschland

Im Januar 2024 wurden in Deutschland neun Ausbrüche von hochpathogener aviärer Influenza bei Hausgeflügel festgestellt, darunter vier Legehennen- und vier private Hühnerhaltungsbetriebe sowie ein Putenmastbestand. Die wachsende Zahl von Infektionsfällen verdeutlicht die Notwendigkeit eines präventiven Umgangs mit den Geflügelbeständen, wie beispielsweise der Fall von Regina Weustermann, einer Geflügelhalterin im Märkischen Kreis, die ihre Sicherheitsmaßnahmen verstärkt hat. Ihr Betrieb umfasst rund 280 Hühner und einige Gänse, und um ihre Tiere zu schützen, nutzt sie unter anderem sterile Schuhüberzieher und Schutzkleidung.

Das Friedrich-Löffler-Institut analysiert fortlaufend Daten zu Wildvögeln und Ausbrüchen der Geflügelpest, um ein umfassendes Bild der Situation zu erhalten.

Angesichts der Umstände bleibt die allgemeine Risikoeinschätzung für die Bevölkerung als sehr gering, vor allem für jene, die nicht in direktem Kontakt mit Geflügel stehen. Die WHO und ECDC überwachen kontinuierlich die Situation und veröffentlichen regelmäßige Risikoeinschätzungen zu aviärer Influenza. Es ist wichtig, wachsam zu bleiben und die Bedingungen zur Vermeidung jeglicher Infektionen zu respektieren.

Details
Quellen