Im Januar 2025 stieg die Arbeitslosigkeit in Hilden und Haan auf besorgniserregende Werte. Wie rp-online.de berichtet, ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit in diesem Monat zwar typischerweise zu beobachten, jedoch in diesem Jahr besonders ausgeprägt. Nach den aktuellen Zahlen der Agentur für Arbeit Hilden sind dort nun 3202 Menschen arbeitslos – 165 mehr als im Dezember und 249 mehr als im Vorjahr.
Die Arbeitslosenquote ist von 6,5% im Dezember auf 6,8% gestiegen, was ebenfalls einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahreswert von 6,3% darstellt. In Hilden sind gegenwärtig 2119 arbeitslose Menschen registriert, was einen Anstieg von 123 im Monatsvergleich bedeutet und die Quote dort auf 6,9% anhebt. Haan verzeichnet 1083 Arbeitslose, ein Anstieg von 42, was einer Quote von 6,6% entspricht.
Gründe für den Anstieg
Zu den Gründen für diesen Anstieg gehören mehrere Faktoren. Arbeitsverträge, die zum Jahresende auslaufen, die Beendigung von Ausbildungen, und saisonale Einflüsse wie das kalte Wetter, das die Arbeit im Außenbereich reduziert, tragen zu der steigenden Zahl der Arbeitslosen bei. Ein weiterer Aspekt ist die schwierige Lage in der Industrie, die nicht unerheblich zur Problemstellung beiträgt.
Dies geschieht zu einem Zeitpunkt, an dem mehr als 3000 Jobangebote in der Region zur Verfügung stehen und etwa 80% der Stellen Fachkräfte verlangen. Besonders in Pflegeberufen ist der Fachkräftemangel deutlich spürbar. Ein Pflegetalk, der am 26. Februar in Hilden organisiert wird, soll Möglichkeiten für Jobs, Ausbildungen und Weiterbildungen aufzeigen, um diesem Mangel entgegenzuwirken.
Fachkräftemangel trotz hoher Arbeitslosigkeit
So paradox es erscheinen mag, trotz der steigenden Arbeitslosenzahlen wird ein Mangel an Fachkräften in vielen Branchen beklagt. Laut aktiv-online.de haben viele Unternehmen Probleme, offene Stellen zu besetzen. Dies betrifft insbesondere Positionen, die spezifische Qualifikationen erfordern. Die Passungsproblematik wird durch den demografischen Wandel zusätzlich verschärft, da das Erwerbspersonen-Potenzial in Deutschland rapide schrumpft.
Im Jahresdurchschnitt war die Arbeitslosenquote in Deutschland 2022 nur bei 5,3%, während sie 2005 noch einen Höchstwert von 11,7% erreicht hatte. Dieses gesunkene Niveau verdeutlicht, dass, obwohl die Grundtendenz zu sinkender Arbeitslosigkeit zu beobachten ist, spezifische Gruppen – insbesondere Personen ohne Berufsausbildung – weiterhin stark betroffen sind. Die Arbeitslosenquote dieser Gruppe liegt bei rund 19,8%. Über 50% der Unternehmen berichten, dass sie offene Stellen nicht besetzen können, was auf eine tiefergehende Herausforderung im Talentmanagement hinweist.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Arbeitsmarkt in der Region Hilden und Haan vor großen Herausforderungen steht. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit in Verbindung mit einem gleichzeitig wachsenden Fachkräftemangel zeigt, wie komplex die aktuelle Lage ist. Eine gezielte Förderung von Aus- und Weiterbildungsangeboten scheint unerlässlich, um die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage nachhaltig zu schließen. Die Notwendigkeit, neue Strategien zur Rekrutierung und Bindung von Fachkräften zu entwickeln, wird zunehmend offensichtlich, um den Herausforderungen des demografischen Wandels und der Digitalisierung zu begegnen.