Am 15. Februar 2025 fand eine bedeutende Veranstaltung in Ratingen statt: Bernd Ruschmeyer und Hana Deipenwisch wurden offiziell als das dritte Lebenshilfe-Prinzenpaar inthronisiert. Diese besondere Feier, die die Tradition des Karnevals in der Region ehren soll, fand im Rahmen eines festlichen Programms im Pfarrsaal von St. Peter und Paul statt, moderiert von Peter Krümmel, einem ehemaligen Prinzen. Die Veranstaltung zog Klientinnen und Klienten der Lebenshilfe sowie Vertreter aus Vereinen und der Politik an, die gemeinsam diesen Tag erlebten.
Die Lebenshilfe Kreisvereinigung Mettmann hat diese Tradition im Jahr 2019 mit der ersten Inthronisierung von Lars I. und Regina I. ins Leben gerufen. Aufgrund der Corona-Pandemie entfielen die Karnevalsfeiern in den Jahren 2021 und 2022. Im Jahr 2023 schließlich wurden Matthias I. und Steffi I. als neue Prinzenpaar ausgerufen, nachdem sie sich bereits 2020 beworben hatten. Ruschmeyer und Deipenwisch werden nun einige Jahre später die Tradition fortsetzen.
Ein bewegendes Programm
Die Inthronisierung von Ruschmeyer und Deipenwisch fand am 6. Februar 2024 statt, und die beiden freuen sich auf die Feier mit bis zu 200 Gästen, die am 23. Februar geplant ist. Caroline Hutschenreuter, die die Organisation der Veranstaltung leitet, hebt hervor, wie wichtig die Tradition des Karnevals für die Lebenshilfe ist und dass diese Feier auch die besondere Rolle der Klienten würdigt.
Bernd Ruschmeyer, der 61 Jahre alt ist und zuvor in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen gearbeitet hat, sowie Hana Deipenwisch, die in einer Küche tätig ist und dort für die Essensausgabe verantwortlich ist, haben sich auf zahlreiche öffentliche Auftritte vorbereitet. Unter anderem sind Besuche in Monheim sowie weitere Termine geplant. Ein Highlight wird ihr Auftritt am Rosenmontag sein, wenn sie auf der Lokomotive des RaKiKa durch die Ratinger Innenstadt fahren und mit Kamelle und Konfetti um sich werfen.
Engagement und Unterstützung
Die Veranstaltung erhielt viel Unterstützung von ehemaligen Prinzen und Prinzessinnen, wobei Petra Czekalla, Ex-Prinzessin von 2011, als Koordinatorin fungiert. Mindestens sieben Ex-Prinzessinnen und elf Ex-Prinzen haben sich bereit erklärt, ehrenamtlich bei der Inthronisation zu helfen. Zudem beeindrucken die Auftritte des Ratinger Kinderprinzenpaares, des großen Ratinger Prinzenpaares sowie verschiedener Musikgruppen, darunter die „Singing Ratingias“ und der Keyboardspieler Olivier Greday.
Die Lebenshilfe hat sich das Ziel gesetzt, diese Tradition fortzuführen, in der Hoffnung, dass das von Ruschmeyer und Deipenwisch verkörperte Prinzenpaar nicht das letzte seiner Art bleibt. Dies unterstreicht das Bestreben der Lebenshilfe, den sozialen Zusammenhalt zu fördern und Menschen mit Behinderungen durch inklusive Veranstaltungen eine Stimme zu geben. Der Fokus liegt nicht nur auf Feiern, sondern auch auf der Sichtbarkeit und Wertschätzung von Menschen mit Behinderungen in der Gemeinschaft.
Die großen Fortschritte, die bereits in der Region erreicht wurden, stehen im Kontrast zu den aktuellen Herausforderungen, denen sich Menschen mit Behinderungen häufig gegenübersehen. Während die Lebenshilfe in Ratingen aktiv an der Inklusion arbeitet, gibt es auch überregionale Bestrebungen, wie den Masterplan Inklusion in Osnabrück, der die Wichtigkeit der Inklusion in verschiedenen Lebensbereichen betont. Lebenshilfe-Vorsitzender Franz Haverkamp hat hierzu bereits gefordert, dass Inklusion stärker im städtischen Handeln verankert werden sollte, um eine inklusive Stadtgesellschaft zu schaffen.
Insgesamt zeigt die Feierlichkeit um das Lebenshilfe-Prinzenpaar nicht nur den Karneval als frohes Fest, sondern auch als Plattform zur Förderung von Inklusion, Gemeinschaft und Verständnis in Ratingen.