Am 20. Januar 2025 wurde ein reizvolles Leserfoto von Hans Ruppel veröffentlicht, das den Kernbeißer in der winterlichen Sonne an einem Futterplatz zeigt. Der Leseraufruf verbindet Tierliebhaber im Main-Kinzig-Kreis, indem sie ihre eigenen Beobachtungen und Bilder unter der Rubrik „So schön ist der Main-Kinzig-Kreis“ einreichen können. Interessierte können ihre Einsendungen an die angegebene E-Mail-Adresse schicken.
Der Kernbeißer gehört zu den eindrucksvollsten heimischen Vögeln und hat eine Länge von 18 cm, was ihn zum größten heimischen Fink macht. Auch als Finkenkönig war er früher bekannt und trägt verschiedene Namen wie Kirchfink, Appelvenk und Steenbijeter.
Der Lebensraum des Kernbeißers
Der Brutbestand des Kernbeißers geht zurück, was zu einer spärlichen Sichtung führt. Er ist vor allem im Winter an Futterstellen, wie etwa in naturnahen Gärten, zu beobachten. Sein charakteristischer Lockruf klingt wie ein scharfes „zicks, zicks, zicks“ und ist ebenso markant, wie sein großes braun-beiges Gefieder mit einem rotbraunen Kopf. Meist hält sich der Kernbeißer in den oberen Baumkronen auf, was ihn schwer zu sichten macht.
In der Region Mönchengladbach ist die Bestandslage des Kernbeißers ebenfalls angespannt. Beobachtungen gibt es verstärkt in den Wäldern rund um Buchholz und Wickrath sowie im Rheydter Stadtwald. Auch im Hans-Jonas-Park und in Parks mit hohem Baumbestand sind sporadische Sichtungen möglich.
Wichtige Lebensräume im Main-Kinzig-Kreis
Ein herausragendes Naturgebiet im Main-Kinzig-Kreis ist der Ruhlsee, das seit 1980 als Naturschutzgebiet geschützt ist. Dieses Gebiet, das auch als FFH-Gebiet eingestuft wurde, bietet eine wichtige Nahrungsquelle für eine Vielzahl von Vogelarten wie Wildgänse, Graureiher und Weißstörche. Die Entwicklung des Ruhlsees als Lebensraum wurde 2009 abgeschlossen, nachdem das Gebiet zuvor als Kiesgrube genutzt wurde.
Die Renaturierung fand unter der Leitung der HGON statt und umfasste unter anderem die Anlage von Flachwasserbereichen und Inseln, um Lebensräume für Wasservögel und Bodenbrüter zu schaffen. Der Ruhlsee zieht in den Wintermonaten viele nordische Vögel an und ist ein Rastplatz für Arten wie Kampfläufer und Tafelenten.
Besucher des Ruhlsees können einzigartige Vogelbeobachtungen erleben, während für den Vogelbeobachtungsbereich eine Sperrzone am Südufer eingerichtet wurde, um den Vögeln Rückzugsmöglichkeiten zu bieten. Parkplätze werden am Strandbad des Kinzigsees oder an der Baumschule Müller bereitgestellt, und für eine optimale Beobachtung sind Ferngläser oder Spektive zu empfehlen.
Die Faszination für Vögel im Main-Kinzig-Kreis bleibt auch in Zeiten des Rückgangs bestimmter Arten lebendig. Das Engagement der Leser, ihre Beobachtungen zu teilen, wie im Fall von Hans Ruppels Bild, trägt zur Erhaltung und Wertschätzung dieser wunderschönen Natur beiträgt.