Am 11. Januar 2025 steht ein ganz besonderes Fußballspiel im Fokus: Borussia Mönchengladbach trifft auf den FC Bayern München. Diese Begegnung ist nicht nur ein Duell der Traditionsvereine, sondern auch ein Spiegelbild ihrer intensiven Geschichte. Mönchengladbach erhielt 1960 offiziell seinen Namen, um Verwechslungen mit dem gleichnamigen Münchener Stadtteil zu vermeiden. Vor diesem Zeitpunkt war die Stadt als M.Gladbach bekannt, was für München Gladbach stand; ein Umstand, der zu Verwirrungen geführt hatte. Der Name Mönchengladbach wurde bereits 1888 eingeführt, um sich von Bergisch Gladbach abzugrenzen und ist somit ein Teil der lokalen Identität.
Die Vereinstraditionen prägen nicht nur das heutige Spiel, sondern auch die Wahrnehmung beider Clubs in der Gesellschaft. In einer Umfrage von Impact & Emotions aus dem Jahr 2019 belegte Mönchengladbach im Sympathieranking der Bundesligisten den zweiten Platz, direkt hinter den als „Fohlen“ bekannten Gladbachern. Interessanterweise rutschte der FC Bayern München in diesem Ranking hinter Mönchengladbach zurück, was zu einem gewissen Unmut unter den Anhängern der bayerischen Dominanz geführt haben könnte.
Ein Spiel in Stille
Im Rahmen der jüngeren Bundesligageschichte fiel besonders ein einzige Veranstaltung auf: das erste „Match in Silence“ zwischen Borussia Mönchengladbach und Bayern München am 21. Spieltag der Bundesliga-Saison 2022/23. Die Fußballbegeisterten waren aufgerufen, während des Spiels ihre Emotionen zurückzuhalten. Dies wurde von einem Schiedsrichter überwacht, und für hörbare Verstöße wurden Strafpunkte vergeben. Das Team mit den wenigsten Punktverlusten am Ende des Spiels sollte als Sieger hervorgehen.
Das Spiel endete mit einem spannenden 3:2 für die Gladbacher. Das Team ging nach einem frühen Tor des Kapitäns Lars Stindl und einer roten Karte für Dayot Upamecano durch Bayern in Führung. Eric Maxim Choupo-Moting glich zwar aus, doch Jonas Hofmann und Marcus Thuram brachten Gladbach auf die Siegerstraße. Spät verkürzte der Teenager Mathys Tel für Bayern, doch die Gladbach-Fans durften nach dem Schlusspfiff ihrem Jubel freien Lauf lassen. Für die Bayern-Fans gab es allerdings den ersten „Match in Silence“-Pokal zu bewundern, und das Spiel endete mit einem etwas anderen Resultat: Bayern 13, Gladbach 3.
Fußball in der Gesellschaft
Über die Vereine hinaus hat der Profifußball einen massiven Einfluss auf die deutsche Gesellschaft. Rund 400.000 Besucher finden wöchentlich den Weg in die Bundesliga-Stadien. Mehr als 45 Millionen Menschen in Deutschland unterstützen einen Fußballverein. Die Popularität des Fußballs wird durch Ereignisse wie die Fußball-Weltmeisterschaft unterstrichen, die ein weltweites Publikum von Milliarden anzieht.
Die wirtschaftliche Relevanz des Fußballs ist nicht zu unterschätzen. In der Saison 2012/13 wurde ein Rekordumsatz von über zwei Milliarden Euro erzielt. Neben der Wirtschaft gewinnt der Fußball auch als Thema in Literatur und Wissenschaft an Bedeutung, was seine sozialen Auswirkungen und seine Rolle als kollektives Erlebnis hervorhebt. Die Professionalisierung und Globalisierung haben das Spiel nachhaltig verändert, während das Bosman-Urteil von 1995 ausländischen Spielern den Weg in die Bundesliga ebnete.
Die Zuschauer identifizieren sich stark mit ihren Vereinen, was zu kollektiven Identitäten führt. Bei Spielen erleben Fans emotionale Höhen und Tiefen und dies trägt zur Schaffung eines tiefen Gemeinschaftsgefühls bei. Die Massenmedien spielen eine wesentliche Rolle bei der Verbreitung und dem Wachstum des Fußballs, der immer enger mit Wirtschaft und Medien verknüpft wird.
Insgesamt ist das Aufeinandertreffen von Borussia Mönchengladbach und Bayern München mehr als nur ein sportliches Event. Es ist ein Mikrokosmos der deutschen Fußballkultur, ihrer Geschichte und ihrer sozialen Bedeutung.