Die Stadt Mönchengladbach plant die Umgestaltung der Spielplätze an der Bökelstraße und der Broicher Straße. Anlass für diese Veränderungen sind die breit angelegten Bürgerbeteiligungen, die im März 2023 starteten. Bei dieser ersten Initiative konnten Kinder und Jugendliche aktiv ihre Ideen einbringen, was zu über 22 Vorschlägen führte, die der Stadt präsentiert wurden. Zu den häufigsten Wünschen zählten eine Seilbahn, ein Trampolin, ein Reck, ein Klettergerüst, ein Minispielhaus sowie eine Nestschaukel. Diese Vorschläge wurden in einen ersten Entwurf aufgenommen, der nun auf seine Umsetzbarkeit hin überprüft wird.
Die nächste Gelegenheit für Beteiligung wird bald stattfinden. Am Dienstag, dem 22. April, sind interessierte Bürger zwischen 15 und 17 Uhr auf dem Spielplatz an der Bökelstraße eingeladen, ihre Ideen und Wünsche zu äußern. Am darauf folgenden Donnerstag, den 24. April, findet eine ähnliche Veranstaltung zur gleichen Zeit am Spielplatz an der Broicher Straße, in Höhe der Bushaltestelle Broich Schule, statt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, bis zum 26. April Vorschläge online über die Webseite www.stadt.mg/deinspielplaz einzureichen. Es wird erwartet, dass dies die letzte Beteiligung vor der politischen Entscheidungsfindung über den endgültigen Entwurf darstellt.
Bedeutung der Bürgerbeteiligung
Bürgerbeteiligung spielt eine zentrale Rolle in der aktiven Mitgestaltung des städtischen Lebensraums. Diese Initiative zeigt, dass digitale und analoge Lebenswelten zunehmend miteinander verwoben werden. Mönchengladbach arbeitet daher an einer Onlineplattform zur Bürgerbeteiligung, die es ermöglichen soll, digitale und analoge Formate zu kombinieren. Diese Plattform wurde schon mit dem Prototypen getestet, um die Herausforderungen der Smart City verständlicher zu machen.
Ein Beteiligungskompass wurde entwickelt, um Transparenz zu schaffen und die Qualität der Bürgerbeteiligung zu fördern. Mönchengladbach nutzt für diese Plattform die Open Source Software CONSUL in Zusammenarbeit mit demokratie.today. Begleitende Workshops haben verschiedene Beteiligungsformate identifiziert, die dann zentral zugänglich gemacht werden sollen. Diese Plattform wird Teil der Verwaltung und mit den notwendigen personellen Ressourcen ausgestattet.
Zukunftsperspektiven und innovative Ansätze
Die Herausforderung liegt in der Mobilisierung einer breiten Gesellschaftsschicht für die Beteiligungsformate. Gamification könnte hier eine Schlüsselrolle spielen. Diese Methode, die Spielelemente in normalerweise nicht-spielerische Kontexte integriert, hat das Potenzial, die Bürgerbeteiligung zu steigern. Studien zeigen, dass Gamification die Beteiligungsrate bei städtischen Planungsprojekten um bis zu 30 % erhöhen könnte.
Erfolgreiche Beispiele aus anderen Städten, wie zum Beispiel Helsinki, demonstrieren die Wirksamkeit von App-gesteuerten Bürgerbeteiligungen. Diese Plattformen motivieren nicht nur zur Teilnahme, sondern fördern auch ein besseres Verständnis für Stadtentwicklungsprojekte. Eine Einbeziehung von Gamification-Elementen kann somit dazu beitragen, die Engagementrate und das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Stadtverwaltung zu erhöhen.
Die Stadt Mönchengladbach plant, diese innovativen Ansätze anzuwenden, um verschiedene Bevölkerungsgruppen besser einzubeziehen. Durch ein nutzerzentriertes Design und kontinuierliches Feedback soll die Plattform stetig verbessert werden. In der Zukunft steht daher nicht nur die Umgestaltung der Spielplätze auf der Agenda, sondern auch die nachhaltige und inklusivere Gestaltung des urbanen Raumes.