Am 29. Dezember 2024 wurde im Aachener Dom der Festgottesdienst zum Start des von Papst Franziskus ausgerufenen Heiligen Jahres gefeiert. Bischof Dr. Helmut Dieser betonte in seiner Ansprache, dass das Heilige Jahr die Menschen zu „Pilgern der Hoffnung“ machen soll. Er wies auf eine gesellschaftliche Ernüchterung und die Abwendung von Gemeinschaft hin und stellte das Kreuz als Anker der Hoffnung in Krisenzeiten dar.
Bischof Dieser umriss drei Lebensbereiche, in denen die Menschen gegenwärtig mit Ungewissheit konfrontiert sind: die Nachwirkungen des Kalten Krieges und andauernde Krisen, die Unsicherheit von Bündnissen und Allianzen sowie die Herausforderungen, die durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz entstehen. Ein besonderes Augenmerk legte er auf die sozialen Umwälzungen in Deutschland, die durch den Renteneintritt der Boomer-Generation ausgelöst werden.
Gottesdienst und Pilgerkirchen
Während der Feier wies Bischof Dieser auch auf die anhaltende Diskussion über Abtreibung hin, kritisierte den Versuch, ein „Recht auf Abtreibung“ einzuführen, und bezeichnete die über 100.000 jährlichen Abtreibungen in Deutschland als unverändert problematisch. Er sprach zudem über den Generationenzusammenhalt und die damit verbundenen Belastungen.
Papst Franziskus regt an, in jeder Teilkirche ein Kreuz zu schmücken, was von Bischof Dieser in seinem Brustkreuz widergespiegelt wird: Der gewählte Vers „O crux, ave, spes unica!“ verdeutlicht die Bedeutung des Kreuzes als Symbol der Hoffnung und der Auferstehung Jesu. Der Glaube an Jesus ist für den Bischof ein Schutz vor Verzweiflung und ein Anreiz zur Wahrheit.
Das Heilige Jahr bietet Gelegenheiten zu Buße, Versöhnung und Heilung. In diesem Jahr kündigte Bischof Dieser drei Pilgerkirchen im Bistum Aachen an: den Aachener Dom, die Basilika St. Potentinus im Kloster Steinfeld und die Basilika St. Vitus in Mönchengladbach. Diese Pilgerkirchen bieten das gesamte Jahr über Bußsakramente und Jubiläumsablass an. Zudem sind zwei diözesane Wallfahrten nach Steinfeld im Frühjahr und nach Mönchengladbach im Herbst geplant.
Die Feierlichkeiten zum Heiligen Jahr 2025, das unter dem Leitwort „Pilger der Hoffnung“ steht, sind Teil eines wichtigen Ereignisses in der katholischen Kirche, das alle 25 Jahre stattfindet. Ziel ist es, eine engere Verbindung zu Glauben und Gemeinschaft zu schaffen sowie eine Botschaft von Gnade, Vergebung und Erneuerung zu vermitteln. Die Eröffnung des Heiligen Jahres begann am Sonntag, dem 29. Dezember, in der St.-Alexius-Kapelle im Alexianer-Zentrum für seelische Gesundheit. Um 11 Uhr startete die Feier, gefolgt von einer Prozession zur Annastraße und dem Eröffnungsgottesdienst im Aachener Dom um 11.45 Uhr.
Wie die Aachener Zeitung berichtete, ist das Heilige Jahr ein normales Heiliges Jahr, das alle 25 Jahre stattfindet und mit einer besonderen Zeremonie, der Öffnung der Heiligen Pforte, im Petersdom am 24. Dezember 2024 eröffnet wird. Im Bistum Aachen sind vielfältige Gottesdienste, spirituelle Angebote und Pilgerfahrten geplant, die den Gläubigen helfen sollen, ihre religiöse Praxis zu vertiefen.