Am 6. März 2025, nur zwei Tage vor dem internationalen Frauentag, wird in Mülheim an der Ruhr die Theaterproduktion „Frauen der Revolutionsstraße“ präsentiert. Diese Aufführung ist eine Hommage an den unermüdlichen Widerstand der Frauen im Iran und thematisiert die fortdauerenden Kämpfe um Selbstbestimmung und Gleichheit. Der gewaltsame Tod von Jina Mahsa Amini im Jahr 2022 entzündete landesweite Proteste, die durch das Motto „Frau, Leben, Freiheit“ geprägt sind. Diese Bewegung stellt einen entscheidenden Wendepunkt im iranischen Widerstand gegen die Repressalien der Islamischen Republik dar, wie muelheim-ruhr.de ausführlich darstellt.
Die verzweifelten Umstände, die zu Aminis Tod führten, sind eine zentrale Triebfeder des Aufstands. Am 13. September 2022 wurde die 22-Jährige von der Sittenpolizei in Teheran wegen „unangemessener Kleidung“ festgenommen. Nur drei Tage später verstarb sie unter unklaren Umständen im Krankenhaus, was zu den ersten Protesten in ihrer Heimatstadt Saqqez führte. Diese Ereignisse markierten den Anfang einer landesweiten Bewegung, die Frauen und Männer aus allen gesellschaftlichen Schichten zusammenbrachte, um gegen systemische Ungerechtigkeiten zu protestieren, wie iranjournal.org zeigt.
Theater als Akt des Widerstands
„Frauen der Revolutionsstraße“ ist ein Ergebnis der kreativen Arbeit des Regisseurs Ayat Najafi, der während des Frauenaufstands in Teheran Untergrundtheater-Workshops leitete. Diese Workshops wuchsen zu einem Ensemble heran, das Najafi seit 2023 in Berlin mit internationalen Künstler*innen weiterentwickelt. Die Geschichte des Stücks spielt in einer Ruine nahe der Universität Teheran, wo eine Gruppe von Protestierenden Zuflucht sucht. Diese Ruine wird zum Schauplatz für die Erkundung der Geschichte des Widerstands: Im Verborgenen finden sie ein Archiv, das mit Materialien gefüllt ist, die die Vergangenheitskämpfe der Frauen dokumentieren.
Die Inszenierung, eine Koproduktion mit dem Theater an der Ruhr, zeigt eindringlich die fortwährenden Risiken, denen die Protestierenden ausgesetzt sind. Trotz brutaler Repression setzen sich Menschen im Iran für ihre Rechte ein und stemmen sich gegen die Gewalt des Staates. In den letzten zwei Jahren wurden hunderte von Demonstrierenden getötet und Zehntausende festgenommen, wie die Chronologie der Proteste belegt. Die dramatische Präsentation wird am Freitag, dem 7. März 2025, durch ein Nachgespräch mit dem Regisseur und dem Team ergänzt, um den Diskurs über Freiheit und Gerechtigkeit weiterzuführen.
Ein Fortdauernder Kampf
Die Bewegung „Frau, Leben, Freiheit“ ist nicht nur ein kurzes Aufflackern des Widerstands. Sie spiegelt tief verwurzelte soziale Ungerechtigkeiten und den Wunsch nach Wandel wider. Begonnen mit der Beerdigung von Jina Mahsa Amini am 17. September 2022, die von Protesten begleitet war, hat sich die Bewegung über die Grenzen Teherans und darüber hinaus verbreitet. Mit jedem Protest und jeder gewaltsamen Niederschlagung zeigen die Menschen im Iran ihren unermüdlichen Willen, für ihre Rechte zu kämpfen. Die Reaktionen der Regierung, darunter die Vernichtung von Frauen und Männern, die für ihre Überzeugungen einstehen, unterstreichen die Dringlichkeit der Anliegen der Bewegung.
Mit Ende des Jahres 2022 vermeldete die UN bereits mehr als 300 Tote und mindestens 14.000 Festnahmen, was die gewaltsamen Auseinandersetzungen deutlich belegt. Unter den Protestierenden herrscht der Glaube, dass ihr Widerstand letztlich nicht vergebens sein kann, und „Frauen der Revolutionsstraße“ wird als kultureller Ausdruck dieses Kampfes zu einem wichtigen Teil der weltweiten Solidarisierung mit den iranischen Frauen und ihren Forderungen.