Die Discounter-Kette KODi hält sich weiterhin im Insolvenzverfahren, das am 1. März eröffnet wurde. Der Grund für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten liegt in einem massiven Umsatzverlust sowie gestiegenen Kosten für Energie, Fracht und Werbung. In den letzten Monaten schloss KODi bereits etwa zehn Filialen aufgrund ausgelaufener Mietverträge.
Aktuell betreibt KODi 238 Filialen in Deutschland und beschäftigt rund 1.800 Mitarbeiter. Im Jahr 2024 erzielte das Unternehmen einen Jahresumsatz von etwa 130 Millionen Euro, was die aktuelle Situation umso überraschender macht. Im November wurde ein Schutzschirmverfahren beantragt, um dem Unternehmen zu ermöglichen, die Restrukturierung in Eigenregie durchzuführen. Dabei bleibt die Geschäftsführung im Amt.
Übernahme durch Investoren
In den letzten Tagen wurde eine Einigung mit einem Konsortium um den Gesellschafter Richard Nölle erzielt. Dieses plant, 150 der insgesamt 230 Filialen zu übernehmen und somit etwa 1.200 Beschäftigte zu sichern. Laut Merkur soll der Kaufvertrag in den kommenden Tagen unterzeichnet werden.
Trotz der Einigung müssen jedoch 80 Filialen voraussichtlich geschlossen werden. Die betroffenen Standorte müssen mit einem Ausverkauf der Waren rechnen, der etwa zwei Monate dauern soll. Etwa 480 Mitarbeiter in den geschlossenen Filialen sowie 40 Angestellte in der Zentrale müssen mit Kündigungen rechnen.
Ausblick und weitere Entwicklungen
Die Sanierer von KODi arbeiten aktuell aktiv daran, die geschlossenen Filialen an andere Investoren zu übergeben. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter sind bis auf Weiteres gesichert. Eine Gläubigerversammlung ist für Mitte Mai geplant, bei der weitere Entscheidungen über die Zukunft des Unternehmens getroffen werden sollen.
Das Hauptaugenmerk liegt auf der schnellstmöglichen Entwicklung eines Sanierungsplans, der bis Frühjahr 2025 vorgelegt werden soll. Wahrend dessen gibt es bereits Meldungen über großes Interesse an den Filialen von KODi, unter anderem von dem Konkurrenten Tedi, wie Ruhr24 berichtet. Dies könnte potenziell Komplikationen und Veränderungen im Bereich der Einzelhandelslandschaft mit sich bringen.
KODi wurde 1981 gegründet und bietet ein Sortiment von rund 2.700 Artikeln in den Bereichen Drogerie, Haushalt, Reinigung, Schreibwaren und Lebensmittel an. Die aktuelle Situation zeigt, wie schnell sich die Lage eines Unternehmens ändern kann, und stellt die Discounter-Kette vor eine große Herausforderung in einer sich ständig verändernden Marktsituation.