Discounter KODi hat am 1. März 2025 Insolvenz angemeldet und ein Verfahren in Selbstverwaltung eröffnet. Hauptursache für die Insolvenz sind ein „massiver Umsatzverlust“ sowie gestiegene Kosten, unter anderem für Energie, Fracht und Werbung. Das Unternehmen erklärte, dass es aktuell 238 Filialen in Deutschland betreibt, in denen etwa 1.800 Mitarbeiter beschäftigt sind. Der Jahresumsatz lag im Jahr 2024 bei rund 130 Millionen Euro.
In der Folge hat KODi eine Einigung mit einem Konsortium um Gesellschafter Richard Nölle erzielt, die die Übernahme von 150 der insgesamt 230 Filialen plant. Dies wurde merkur.de bekannt, und der Gläubigerausschuss hat der Übernahme zugestimmt. Der Kaufvertrag soll in den kommenden Tagen unterzeichnet werden. In den übernommenen Filialen sind etwa 1.200 Mitarbeiter beschäftigt, deren Löhne und Gehälter bis auf Weiteres gesichert sind. Trotzdem müssen voraussichtlich 80 Filialen geschlossen werden, was rund 480 Mitarbeiter in diesen Standorten und weitere 40 in der Zentrale betrifft.
Ausverkauf und Schließungen
In den betroffenen Filialen wird ein Ausverkauf der Waren für einen Zeitraum von etwa zwei Monaten stattfinden. Das Insolvenzverfahren ermöglicht es den Sanierern, in Eigenregie Restrukturierungsmaßnahmen einzuleiten, unterstützt durch Experten auf diesem Gebiet. Bis Frühjahr 2025 soll ein umfassender Sanierungsplan vorgelegt werden. Die Geschäftsführung ist zudem aktiv auf der Suche nach Investoren, die Interesse an den von Schließung bedrohten Filialen haben. Laut ruhr24.de gibt es bereits großes Interesse, beispielsweise von dem Konkurrenten Tedi.
KODi wurde im Jahr 1981 gegründet und bietet ein Sortiment von rund 2.700 Artikeln in unterschiedlichen Bereichen an, darunter Drogerie, Haushalt, Reinigung, Schreibwaren und Lebensmittel. In den letzten Monaten mussten bereits etwa zehn Filialen geschlossen werden, nachdem Verträge ausgelaufen sind. Für eine Gläubigerversammlung ist Mitte Mai 2025 ein Termin angesetzt, um über die Zukunft des Unternehmens und die weiteren Schritte zu entscheiden.