In der Nacht zum Donnerstag, dem 6. Februar 2025, sorgte ein Vorfall an einer Tankstelle im Augsburg-Oberhausen für erhebliches Aufsehen. Passanten alarmierten die Polizei gegen 0.45 Uhr wegen einer „verdächtigen Person“, die mit einem Stock und einer Machete hantierte. Als die Beamten eintrafen, war der 40-Jährige, der die Aufmerksamkeit auf sich zog, aggressiv und reagierte auf die Anordnung der Polizisten äußerst unkooperativ. Die Einsatzkräfte stellten schnell fest, dass ein Alkoholtest eine Atemalkoholkonzentration von knapp 2,5 Promille ergab, was auf einen ernsthaften Konsum hinweist. Die Polizei stellte daraufhin die Machete sowie den Stock sicher und nahmen den Mann in Gewahrsam.
Er verbrachte die Nacht im Polizeiarrest, während die Ermittlungen wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Waffengesetz eingeleitet wurden. Der Vorfall ist ein weiteres Beispiel für die Gefahren, die mit Alkohol und dem Besitz von Waffen verbunden sind. In solchen Situationen ist die persönliche Eignung zur Führung von Waffen häufig fragwürdig, insbesondere wenn die Atemalkoholkonzentration über 1,6 Promille liegt, wie in einer zentralen Feststellung des deutschen Waffengesetzes festgelegt.
Risiken von Alkohol und Waffen
Das Thema Alkohol in Verbindung mit Waffen wird durch verschiedene rechtliche Entscheidungen verstärkt. In einem wegweisenden Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 22. Oktober 2014 wurde beschlossen, dass kein direkter Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Waffenverwendung nachgewiesen werden muss, um die Eignung eines Waffenbesitzers zu zweifeln. Tatsächlich hält das Gesetz die persönliche Eignung gemäß § 6 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 WaffG für zweifelhaft, wenn eine Atemalkoholkonzentration von über 1,6 ‰ festgestellt wird. Dies deutet auf eine mögliche Alkoholproblematik hin, ohne dass ein Nachweis einer Alkoholabhängigkeit erforderlich ist. Ein begründeter Verdacht reicht in diesen Fällen bereits aus.
Die Problematik wird von Experten auch im Kontext der gemeinsamen Aufbewahrung von Alkohol und Waffen betrachtet. Es wird empfohlen, dass Waffenbesitzer bei der Gefahr einer Atemalkoholkontrolle durch die Polizei äußerst vorsichtig sein sollten. Eine gerichtliche Anordnung zur Blutalkoholkontrolle kann verlässliche Werte liefern und rechtlichen Spielraum schaffen.
Kriminalitätsentwicklung in Deutschland
Dieser Vorfall ist nur ein kleiner Teil eines größeren Trends im deutschen kriminalstatistischen Umfeld. Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) stiegen die erfassten Straftaten im Jahr 2023 um 5,5 % auf insgesamt 5.940.667 Fälle. Dies ist der höchste Stand seit 2016. Die Gewaltkriminalität erreichte mit 214.099 Fällen den höchsten Stand seit 2007. Dabei stiegen auch die Zahl der tatverdächtigen Personen in diesem Bereich, ein Umstand, der durch die erhöhte Mobilität nach dem Ende der Covid-19-Beschränkungen, soziale Belastungen durch Inflation und eine hohe Zuwanderungsrate in Deutschland beeinflusst wird.
Ein erheblicher Anteil der Tatverdächtigen sind Jugendliche und Kinder, was die Gesellschaft vor zusätzliche Herausforderungen stellt. 34,4 % der Tatverdächtigen waren nichtdeutsche Staatsbürger, was in der Öffentlichkeit ebenfalls für Diskussionen sorgt. Die Situation zeigt, dass die Sicherheitslage in Deutschland weiterhin komplex ist und präventive Maßnahmen gefordert sind, um gewalttätige Ausschreitungen und Verstöße gegen das Waffengesetz zu verringern.