Am Sonntag, den 12. Januar 2025, findet in der Zeche Alstaden ein politischer Frühschoppen statt, der sich dem schwierigen Thema des Nahostkonflikts widmet. Von 11 bis 13 Uhr wird dabei sowohl über den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern diskutiert als auch über Wege zu einer friedlichen Lösung. Der Beginn der Veranstaltung wird mit einem 30-minütigen Beitrag des Fernsehsenders Arte, der den Titel „Dialog Nahost“ trägt, eingeläutet. Dieser Film behandelt die tragischen Verluste, die beide Seiten erlitten haben, und beleuchtet die gemeinsame Sehnsucht nach Frieden.
Die Diskussion wird von Professor Ninon Colneric, einer ehemaligen Richterin am Europäischen Gerichtshof, geleitet. Sie wird den Teilnehmern die Entstehung und das Wirken des Staates Israel näherbringen. Vor dem Hintergrund dieser historischen Entwicklungen wird die essentielle Notwendigkeit betont, eine Graswurzelbewegung gegen Kriege zu initiieren. Besondere Unterstützung findet die Initiative „Oase des Friedens“ (Neve Shalom – Wahat al-Salam), die auf Hebräisch und Arabisch aktiv ist, indem sie den Dialog zwischen den Völkern fördert und konkrete Schritte zur Verständigung vorschlägt.
Die Rolle der Zivilgesellschaft im Friedensprozess
Zusätzlich wird auf die Arbeit von Mitgliedern der Organisationen „The Parents Circle – Families Forum“ und „Combatants for Peace“ hingewiesen. Diese Vereinigungen engagieren sich seit Jahren für gewaltfreie Lösungen im Nahostkonflikt. Jedes Frühjahr findet eine gemeinsame Zeremonie statt, in der die Opfer beider Seiten geehrt werden. Ziel dieser Zeremonie ist es, den geteilten Schmerz zu thematisieren und das gegenseitige Verständnis zu fördern. Die Reportage „Re: Dialog in Nahost“, die von einem israelisch-palästinensischen Filmteam erstellt wurde, verdeutlicht diesen Prozess der Annäherung aus verschiedenen Perspektiven.
Die Möglichkeit gewaltfreier Lösungen wird auch in der breiteren Diskussion über den Nahost-Friedensprozess thematisiert. Historisch gestalten sich die Bemühungen um Frieden zwischen Israel und den Palästinensern als äußerst komplex. Diplomatien, die seit den 1970er Jahren unternommen wurden, hatten teils große Schwierigkeiten. Zwar gab es bedeutende Ereignisse wie den Handschlag zwischen Jitzchak Rabin und Jassir Arafat 1993, doch hat sich der Konflikt seither nicht entscheidend entschärfen lassen. Kritikpunkte an diesen Bemühungen zeigen auf, dass der Konflikt oft als unlösbar betrachtet wird.
Ermutigende Beispiele für gewaltfreie Veränderung
Dennoch ermutigen die Teilnehmer des politischen Frühschoppens historische Beispiele für gewaltfreie Veränderungen aus Südafrika und dem Jahr 1989 in Deutschland. Diese Erfolge unterstreichen die Chancen, die bestehen, wenn Menschen vor Ort gestärkt werden. Ihr kollektives Ziel ist es, die Sehnsucht nach Frieden, die auf beiden Seiten des Konflikts existiert, zu verwirklichen und dabei notwendig verspätete Lösungen für die langanhaltenden gesellschaftlichen Herausforderungen zu finden.
Zusammenfassend ist der politische Frühschoppen in Oberhausen nicht nur eine Plattform zur Diskussion über die schwierige Problematik im Nahen Osten, sondern auch ein Schritt in Richtung eines kontinuierlichen Dialogs, der langfristig zur Hoffnung auf gewaltfreie Lösungen führen könnte. Die Ermutigung zur interkulturellen Verständigung ist der Schlüssel, um jenseits von politischen Hindernissen auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten.