Im Rahmen einer umfangreichen Fachkräfteoffensive hat Nordrhein-Westfalen sein Engagement für die Förderung von MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) verstärkt. Am 14. Februar 2025 übergab Ministerin Ina Brandes Förderzusagen an zwölf Netzwerke im Regierungsbezirk Düsseldorf, die mit insgesamt rund 2,54 Millionen Euro unterstützt werden. Dies ist Teil einer Strategie, um Kinder und Jugendliche für MINT-Fächer zu begeistern und sie damit auf zukünftige Berufe in einem sich schnell verändernden Arbeitsmarkt vorzubereiten. Laut lokalklick.eu zeigt sich in Deutschland ein akuter Fachkräftemangel in den MINT-Bereichen; allein 209.000 Stellen blieben unbesetzt.
Das MINT-Netzwerk „Zukunft durch Innovation.NRW“ (zdi.NRW) ist der größte seiner Art in Europa. Es umfasst über 100 Labore und mehr als 5.000 Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft, Schule und Politik. Ziel des Netzwerks ist es, Kinder und Jugendliche entlang der gesamten Bildungskette für MINT-Disziplinen zu begeistern und ihnen sowohl langfristige als auch kurzfristige Studien- und Berufsorientierung zu bieten. Durch die Verbindung von Schulen mit Hochschulen und Arbeitsmarktakteuren organisiert zdi regelmäßig Angebote, die den schulischen Unterricht ergänzen, berichtet lernen-digital.nrw.
Förderung von MINT-Projekten
Die Förderung zielt darauf ab, das Management der zdi-Netzwerke zu professionalisieren und neue Zielgruppen zu erschließen. Ein Beispiel für die konkrete Umsetzung ist das zdi-Zentrum Oberhausen, das rund 225.000 Euro für das Projekt „MINT für alle – Oberhausen fit für die Zukunft machen!“ erhält. Bisher richtet sich dessen Angebot an Schülerinnen und Schüler ab der 8. Jahrgangsstufe, darunter Coding-Workshops und die „Girls‘ Academy“. Zudem sollen auch jüngere Kinder in der 3. und 4. Klasse durch Initiativen wie die Kinderuni und „Science for kids“ angesprochen werden.
Diese MINT-Angebote sind geschlechts- und herkunftsunabhängig und reichen von spielerischen Aktivitäten bis hin zu anspruchsvollen Projekten. Jährlich fließen insgesamt zehn Millionen Euro des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft in die Förderung der zdi-Netzwerke. Dies ist besonders wichtig, da Deutschland im globalen Innovationswettbewerb zurückfällt, was durch sinkende PISA-Ergebnisse und demografische Herausforderungen verschärft wird, wie der MINT-Herbstreport 2024 zeigt.
Ein ganzheitlicher Ansatz zur Fachkräftesicherung
Um dem Fachkräftemangel effektiv entgegenzuwirken, werden verschiedene Maßnahmen empfohlen, die von der Förderung von Frauen in MINT-Berufen über die Qualifizierung älterer Arbeitnehmer bis hin zur Stärkung des Bildungssystems reichen. Programme zur klischeefreien Berufsorientierung und Mentorings sollen helfen, insbesondere Frauen für technische Berufe zu gewinnen. Die Initiativen focusieren sich darauf, frühkindliche Bildung auszubauen und digitale MINT-Angebote in Schulen zu integrieren, um eine solide Basis für zukünftige Talente zu schaffen.
Laut den Ergebnissen dieser umfangreichen Maßnahmen konnten in den letzten 20 Jahren über 2 Millionen junge Menschen für MINT-Themen begeistert werden. Dennoch bleibt die Herausforderung des Fachkräftemangels bestehen, die es erfordert, die klassischen Bildungswege zu hinterfragen und innovative Lösungen zu entwickeln, um die Begeisterung für MINT-Berufe nachhaltig zu fördern.