Am 12. Februar 2025 feierte der Deutsche Kinderhospizverein (DKHV) in Olpe sein 35-jähriges Bestehen im Rahmen des „Tags der Kinderhospizarbeit“. Die Veranstaltung fand im Haus der Kinderhospizarbeit in der Olper Trift statt. Neben einem spannenden Austausch zu Themen der Kinder- und Jugendhospizarbeit wurde die durch Sebastian Vollmers initiierte „Charity Challenge“ durchgeführt, bei der er 1002 Kilometer in 100 Tagen laufen will.
Zu den Hauptthemen des Tages zählten Selbsthilfe, Vernetzung, Beratung, Haltung sowie die Interessenvertretung der betroffenen Familien. Unter den Teilnehmenden waren Familien mit jungen Menschen, die an lebensverkürzenden Erkrankungen leiden, sowie Unterstützer aus der Politik und Gesellschaft, und sowohl haupt- als auch ehrenamtliche Mitarbeitende.
Talkrunde und politische Unterstützung
Ein Höhepunkt war die Talkrunde, in der unter anderem Regina Wagner vom DKHV, Kerstin Dornseifer, eine Mutter eines verstorbenen Kindes, Roland Penz, Leiter des Kinder- und Jugendhospiz Balthasar, und Marcel Globisch, Vorstand des DKHV, sowie Bürgermeister Peter Weber zu Wort kamen. Bürgermeister Weber lobte die Gründungsfamilien des DKHV und betonte die wesentliche Rolle, die Olpe für die Kinder- und Jugendhospizarbeit spielt.
Kerstin Dornseifer sprach klar über die Belastungen, die die Bürokratie den Familien auferlegt. Roland Penz hob die wichtigen Begriffe Geborgenheit, Unterstützung und Entlastung hervor, die durch die Kinder- und Jugendhospizarbeit vermittelt werden. Zudem forderte Marcel Globisch politische Maßnahmen zur verbesserten fachkundigen Pflege für junge Menschen mit lebensverkürzender Erkrankung.
Bedeutung der ehrenamtlichen Begleitung
Im Rahmen dieser Ereignisse wurde auch auf die wertvolle Arbeit der ehrenamtlichen Begleiter*innen hingewiesen. Aktuell stehen 25 Ehrenamtliche zur Verfügung, die einen 100-stündigen Qualifizierungskurs absolvierten und gerade 16 Familien unterstützen. Die Begleitung erfolgt individuell nach den Bedürfnissen der Familien im Haus der Kinderhospizarbeit, In der Trift 13, Olpe. Diese Begleitung kann bereits ab der Diagnose erfolgen und über Jahre hinweg Lebensqualität schenken.
Ehrenamtliche engagieren sich nicht nur in der Familienbegleitung, sondern auch in der Öffentlichkeitsarbeit. Ein neuer Ausbildungskurs für ehrenamtliche Mitarbeiter*innen beginnt im Jahr 2025. Interessierte können unverbindliche Informationsgespräche führen und sich über die Arbeit des DKHV informieren.
Die Herausforderung für pflegende Angehörige
Ein zentraler Aspekt der Diskussion war die Rolle von pflegenden Eltern, meist Müttern, die oftmals immense Verantwortung übernehmen, ohne dass der damit verbundene Aufwand ausreichend finanziell gewürdigt wird. Kerstin Dornseifer betonte zudem die Wichtigkeit der Begleitung nach dem Tod eines Kindes, die für viele Familien von entscheidender Bedeutung ist.
Sebastian Vollmers außergewöhnliche „Charity Challenge“ stellte eine weitere Facette der Veranstaltung dar. Er sammelte mit seinem Lauf insgesamt 3500 Euro für den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Olpe.
Insgesamt erweist sich der Deutsche Kinderhospizverein auch nach 35 Jahren als unerlässliche Institution, die Familien mit schwerkranken Kindern begleitet und unterstützt. Sein Angebot umfasst vielfältige Möglichkeiten, von der Familienbegleitung über die Geschwisterbegleitung bis hin zu Freizeitaktivitäten und Öffentlichkeitsarbeit, und ist darauf ausgelegt, die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig zu verbessern.