Die Stadt Lichtenau hat sich als Energiestadt offiziell positioniert und spielt damit eine bedeutende Rolle im Bereich der erneuerbaren Energien. Mit insgesamt 187 Windrädern erzeugt die Kommune jährlich etwa 900 Gigawattstunden Strom. Darüber hinaus tragen 1200 installierte Solaranlagen mit weiteren 25 Megawattstunden zur Energieproduktion bei. Auch die Biomasse ist in Lichtenau präsent: Vier Biogasanlagen generieren zusammen rund vier Megawattstunden Strom und leisten einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Energieversorgung. Dies berichtet das Westfalen Blatt.
Die Nutzung von Wind- und Solarenergie hat in Deutschland in den letzten Jahren zugenommen. Laut Daten der Internationalen Energieagentur (IEA) deckten erneuerbare Energien im Jahr 2021 etwa 19 Prozent des weltweiten Endenergieverbrauchs ab. Bis 2023 stieg die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen auf insgesamt 9.029 Terawattstunden (TWh), was einem Anstieg von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Insbesondere Wasserkraft, Windenergie und Solarenergie tragen erheblich zu diesem Wachstum bei.
Ein Blick auf Biomasse
Biomasse, insbesondere in Form von Biogas, spielt eine zentrale Rolle in der Energieerzeugung und -versorgung. Biogas entsteht durch die Vergärung von organischen Materialien wie Gülle, Festmist und Abfällen. Diese Technologie weist nicht nur einen hohen Wirkungs- und Versorgungsgrad auf, sondern kann auch in einem Kraft-Wärme-Kopplungsprozess eingesetzt werden. Zudem ist Biogas speicherbar und kann Wind- und Solarenergie ergänzen, deren Produktion schwankend sein kann. Das Energiezukunft-Portal erläutert, dass bei der Biogasgewinnung die Wahl der richtigen Pflanzen entscheidend ist, da der Wirkungsgrad je nach Pflanzenart variiert.
Derzeit ist der Flächenverbrauch ein zentrales Thema in der Diskussion um die Biomasse. Gezielter Anbau kann mit nahrungsmittelproduzierenden Flächen konkurrieren, während der Einsatz von Reststoffen weniger problematisch ist. Obschon neue Biomasseanlagen entstehen sollen, soll der Ausbau jedoch nicht nennenswert vorangetrieben werden, so dass der Druck auf landwirtschaftliche Flächen geringer bleibt.
Erneuerbare Energien als Klimaschutzfaktor
Im weltweiten Vergleich zeigt sich, dass Länder wie Schweden, Brasilien und Kanada hohe Anteile erneuerbarer Energien in ihrem Energiemix haben, was lokal zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen beiträgt. Während in Schweden der Anteil im Jahr 2021 bei 58 Prozent lag, beträgt er in den Vereinigten Arabischen Emiraten lediglich 1 Prozent. Dies verdeutlicht die Herausforderungen aber auch die Chancen, die sich im globalen Energiemarkt bieten.
Die fortschreitende Energiewende erfordert, dass Zugang zu sauberer und leistbarer Energie als eines der UN-Nachhaltigkeitsziele bis 2030 grundlegend erhöht wird. Der Energiesektor ist verantwortlich für einen Großteil der Treibhausgasemissionen, weshalb die Förderung erneuerbarer Energien entscheidend für die Bekämpfung des Klimawandels ist. Daten belegen, dass die eingesetzten Technologien und die steigende Kapazität in der Erzeugung erneuerbarer Energien sowohl in Deutschland als auch weltweit von zunehmend zentraler Bedeutung sind.