Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz hat angekündigt, seinen Amtssitz regelmäßig für eine Woche in verschiedene Regionen der Erzdiözese Paderborn zu verlegen. Dies teilte er in einem Interview mit Catholic News Agency mit. Diese Maßnahme wird zusätzlich zu den klassischen Visitationen der Weihbischöfe durchgeführt. Ein zentrales Anliegen von Bentz ist es, vor Ort gezielte Gespräche zu verschiedenen Themen zu führen und mit unterschiedlichen Gruppen in Kontakt zu treten.
Bentz plant, im Drei-Jahres-Rhythmus jeden Kooperationsraum des Erzbistums aufzusuchen. „Ich möchte die Eindrücke vor Ort nutzen, um meine Leitungsverantwortung zu prägen“, erklärte er, während er betonte, dass solch eine Nähe zur Gemeinde unverzichtbar sei, um die Kirche dort zu erleben, wo sie konkret gelebt wird – sei es im Sauerland oder im Ruhrgebiet.
Rückblick auf das erste Jahr
Im Rückblick auf sein erstes Jahr als Erzbischof beschreibt Bentz die Vielzahl an neuen Eindrücken und Begegnungen. In diesem Zeitraum wurde ihm die Wichtigkeit des Gebets als Kernkompetenz in der Seelsorge bewusst. Er warnt vor der Gefahr, Bistumsprozesse lediglich auf Strukturdebatten zu reduzieren. „Jede Erneuerung und jeder Strukturprozess muss geistlich verankert sein“, sagte er und stellte die zentrale Frage nach den geistlichen Grundhaltungen, mit denen die ihm anvertrauten Aufgaben angegangen werden.
Dr. Udo Markus Bentz wurde am 15. Juli 2015 von Papst Franziskus zum Weihbischof im Bistum Mainz ernannt. Seine Bischofsweihe fand am 20. September 2015 im Mainzer Dom statt. Zuvor war er Regens des Priesterseminars und Bischofsvikar für die Jugendseelsorge im Bistum Mainz bis August 2017. Zudem ist Bentz Mitglied der Deutschen Bischofskonferenz sowie Vorsitzender der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten der Kommission für Weltkirche.
Geplante Amtseinführung und weitere Aufgaben
Die offizielle Vorstellung von Bentz als neuer Erzbischof von Paderborn fand am 9. Dezember 2023 statt, und seine Amtseinführung ist für den 10. März 2024 geplant. Bereits seit September 2017 ist er zudem Vorsitzender des Aufsichtsrates des Caritasverbandes für die Diözese Mainz und wird als Titularbischof von Sita, einem untergegangenen Bistum in der heutigen Region Algerien, bezeichnet. Sein bischöfliches Leitwort „praedicare ubique – domino cooperante“ basiert auf Markus 16,20 und verdeutlicht sein Bestreben, überall das Wort Gottes zu verkünden.