Heinz Nixdorf, geboren am 9. April 1925 in Paderborn, gilt als einer der bedeutendsten deutschen Computerpioniere. In den 1960er Jahren revolutionierte er mit seinen auf Halbleitern basierenden Kleinrechnern die Technik. Laut WDR berichtete WDR, begann Nixdorf seine Karriere in einem fensterlosen Kellerraum in Essen, wo er 1952 die ersten Elektronenröhren zusammenschaltete. Mit seiner visionären Arbeit legte er den Grundstein für die Nixdorf Computer AG, die während des deutschen Wirtschaftswunders zu einem weltweit tätigen Elektronikkonzern heranwuchs.
Nixdorf, der als ältestes von fünf Kindern in eine arme Familie geboren wurde, erlebte eine Kindheit geprägt von der Arbeitslosigkeit seines Vaters in den 1920er und 30er Jahren. Dies formte sein späteres unternehmerisches Engagement. 1952, während seines Physikstudiums an der Goethe-Universität Frankfurt, gründete er sein erstes Unternehmen. Er stellte einen Elektrorechner zur Stromabrechnung für RWE her und plante, dem Marktführer IBM Kunden abzujagen. Dies zeigt seine Ambitionen, wie der Wikipedia-Eintrag erläutert.
Aufstieg zur Nixdorf Computer AG
Mit nur 27 Jahren gründete Nixdorf seine Firma ohne einen Uniabschluss, Produkt oder Markt. Trotz dieser Herausforderungen gelang es ihm, einen Weltkonzern mit über 31.000 Mitarbeitenden und einem Umsatz von fünf Milliarden Mark aufzubauen. Nixdorfs Mikrocomputer konkurrierten erfolgreich mit IBM-Mainframes und symbolisierten damit das deutsche Wirtschaftswunder der 1950er bis 1970er Jahre. Besonders hervorzuheben ist die Entwicklung des Nixdorf 820, das sich als sehr erfolgreich erwies. 1965 präsentierte er auf der Hannover Messe den ersten elektronischen Taschenrechner mit Halbleitern.
Die Nixdorf Computer AG, umbenannt 1968 nach der Übernahme von Wanderer, setzte auch auf die Ausbildung ihrer Mitarbeiter. 1969 gründete Nixdorf eine Berufsschule, um die zukünftigen Generationen in der Technologiebranche auszubilden. Er engagierte sich auch für die Universität-Gesamthochschule Paderborn und trug maßgeblich zum Bau des Paderborn Lippstadt Flughafens bei, der 1971 eröffnet wurde.
Ein Erbe während und nach seinem Leben
Nixdorf hatte über die Jahre hinweg zahlreiche Ehrungen empfangen und wurde zur Schlüsselfigur in der deutschen Technologieentwicklung. 1985, kurz vor seinem Tod, belief sich der Umsatz seiner Firma auf etwa vier Milliarden D-Mark bei 24.000 Mitarbeitenden. Der Computerpionier starb am 17. März 1986 an einem Herzinfarkt auf der CeBIT in Hannover, nur wenige Wochen vor seinem 61. Geburtstag. Ein Erbe, das nicht nur in der Technologie, sondern auch in der Region Paderborn weiterhin spürbar ist.
Heute trägt das Heinz Nixdorf MuseumsForum seinen Namen und erzählt von Neuerungen und Entwicklungen in der Welt der Computertechnik. Nixdorf hinterlässt nicht nur ein technologisches Erbe, sondern auch eine Familie, die sein Andenken weiterhin pflegt. Sein ältester Sohn, Martin Nixdorf, ist Vorsitzender der Heinz-Nixdorf-Stiftung und setzt sich für die Werte und Visionen seines Vaters ein.