Am 6. März 2025 wurde die Universität Paderborn in der zweiten Auswahlrunde des bundesweiten Professorinnenprogramms für ihr vorbildliches Gleichstellungskonzept ausgezeichnet. Dies ist ein bedeutender Schritt in Richtung Gleichstellung an Hochschulen in Deutschland, da die Universität zu den zwölf Hochschulen gehört, die mit dem Prädikat „Gleichstellungsstarke Hochschule“ ausgezeichnet wurden, wie uni-paderborn.de berichtet.
Das Professorinnenprogramm, das bereits seit 2008 besteht, hat sich zum Ziel gesetzt, die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Wissenschaft zu fördern. Mit einem Gesamtbudget von 320 Millionen Euro über acht Jahre unterstützt das Programm die Erhöhung der Anzahl von Professorinnen in Richtung Parität sowie die Förderung von (Nachwuchs-)Wissenschaftlerinnen und Künstlerinnen. Bislang wurden über 850 Professuren gefördert, was die Zielsetzung unterstreicht, der sogenannten „Leaky Pipeline“ entgegenzuwirken, bei der weibliche Talente nach der Promotion oft im Wissenschaftssystem verloren gehen. Aktuell liegt der Frauenanteil von Doktorandinnen bei 46%, sinkt jedoch auf 28% in der Professorenschaft, wie bmbf.de feststellt.
Das Gleichstellungskonzept der Universität Paderborn
Das Gleichstellungskonzept der Universität Paderborn fokussiert auf die Sichtbarkeit von Wissenschaftlerinnen und beinhaltet ein gendersensibles Berufungsmanagement sowie geschlechtergerechte Karriereentwicklung. Mit einem aktuellen Professorinnenanteil von 40,5 Prozent setzt die Universität auf Maßnahmen, die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts verhindern und Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben fördern. Bereits zum vierten Mal hat die Universität am Professorinnenprogramm teilgenommen, was die nachhaltige Verpflichtung zur Gleichstellung in der Hochschullandschaft verdeutlicht.
Die Teilnahme am Programm erfordert eine detaillierte Einreichung von Gleichstellungskonzepten, die extern von einer Fachjury bewertet werden. Von den 56 Hochschulen, die positive Bewertungen erhalten haben, können bis zum 30. September 2026 Anträge für Anschubfinanzierungen für die Erstberufung von Frauen auf unbefristete W2- oder W3-Professuren gestellt werden. Zudem haben ausgezeichnete Hochschulen die Möglichkeit, einen Antrag für eine Stelle für eine Nachwuchswissenschaftlerin zu stellen, die in eine unbefristete Professur führen soll.
Die Relevanz des Professorinnenprogramms
Das Programm, das in drei Förderrunden von acht Jahren laufen wird, erfordert von allen Hochschulen ein einheitliches Gleichstellungskonzept. Die ersten drei Programmphasen konnten durchweg positive Evaluationen vorweisen, wobei nachweisbare strukturelle Weiterentwicklungen in der Gleichstellung festgestellt wurden. Anträge für die Fördermaßnahmen sind bis zum 30. September 2025 zulässig. In der ersten Auswahlrunde des aktuellen Professorinnenprogramms traten 92 Hochschulen erfolgreich in Wettbewerb miteinander an, und 22 wurden für ihre besonders wirksamen Gleichstellungskonzepte gewürdigt.
In der elften Ausgabe des Hochschulrankings nach Gleichstellungsaspekten, herausgegeben vom Center of Excellence Women and Science (CEWS), wird deutlich, dass der Bedarf an Qualitätssicherung im Bereich Gleichstellung an Hochschulen weiterhin hoch ist. Dieses Ranking dient der Sichtbarmachung und dem kontinuierlichen Vergleich von Entwicklungen in der Gleichstellung von Frauen und Männern.