Am Montag, den 10. Februar 2025, fand in Bochum ein umfassender Warnstreik bei der Bogestra statt. Während des gesamten Tages wurden keine Busse und Bahnen im Betriebsgebiet der Bogestra verkehren. Diese umfassende Aussetzung des Verkehrs betraf auch Fahrten durch Fremdunternehmen, die im Auftrag der Bogestra eingesetzt werden. Aufgrund des Warnstreiks gelten weder die Mobilitätsgarantie noch das Pünktlichkeitsversprechen.
Die KundenCenter blieben an diesem Tag geschlossen und alle Betriebseinrichtungen sowie Tunnelanlagen wurden aus Sicherheitsgründen bewacht. Für Informationen standen die Kunden unter der gebührenfreien Servicenummer 0800 6 50 40 30 zur Verfügung. Die Lage war eine direkte Reaktion auf die ergebnislose Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft ver.di und den Verantwortlichen in Potsdam.
Personalmangel im Nahverkehr
Die Gewerkschaft ver.di, die den Streik organisierte, prangert die dramatische Personalsituation in den Nahverkehrsunternehmen an. Ein erheblicher Mangel an geeigneten Mitarbeitern sowie der Umstand, dass nur wenige Bewerbungen eingehen, führen dazu, dass die vorhandenen Angestellten bereits am Limit arbeiten. Der Warnstreik war daher nicht nur auf finanzielle Forderungen ausgerichtet, sondern zielte auch auf eine spürbare Entlastung der Mitarbeiter ab.
Die Ruhrbahn und die VER waren von den Streikmaßnahmen nicht betroffen. Dennoch kam es in mehreren Regionen Nordrhein-Westfalens, einschließlich Bochum, zu erheblichen Beeinträchtigungen im Nahverkehr. In anderen Städten des Bundeslandes, wie Witten, Herten und Herne, wurde der Verkehr auch eingeschränkt, was die Notwendigkeit des Streiks unterstreicht.
Schritte in die Zukunft
Die Warnstreiks, die in mehreren Bundesländern stattfanden, sind Teil einer breiteren Bewegung im Öffentlichen Dienst. Sie fordern unter anderem eine Lohnerhöhung von 8 Prozent, mindestens 350 Euro mehr im Monat sowie drei zusätzliche Urlaubstage für alle Beschäftigten. Auszubildende sollen monatlich 200 Euro zusätzlich erhalten, zudem sind höhere Zuschläge für besonders belastende Jobs, wie im Gesundheitsbereich, gefordert.
Die aktuellen Streiks sind Ausdruck von Missständen, die bundesweit mehr als 2,5 Millionen Beschäftigte betreffen. Das Bundesinnenministerium führt die Zahl der Tarifbeschäftigten bei kommunalen Arbeitgebern auf 2,6 Millionen. In den kommenden Tagen sind weitere Streiks geplant, die die Mobilität in verschiedenen Regionen Deutschlands erheblich beeinflussen könnten. Es bleibt abzuwarten, ob die Verhandlungen neue Wege eröffnen und die Lage im Nahverkehrsbereich nachhaltig verbessern.