Am 12. März 2025 hat die Gewerkschaft Verdi zu einem landesweiten Streik im öffentlichen Dienst aufgerufen, der auch im Kreis Recklinghausen spürbare Auswirkungen hat. Besonders betroffen sind die Busse der Vestischen, deren gesamten Linienbetrieb für 24 Stunden bestreikt wird. Gleichzeitig bleiben die Kundencenter der Vestischen geschlossen. Die Probleme durch die Streiks betreffen jedoch nicht nur den Nahverkehr, sondern auch zahlreiche andere Bereiche.
In den Stadtverwaltungen sowie in den städtischen Kitas ist der Betrieb ebenfalls stark eingeschränkt. Viele Kitas bleiben geschlossen, während nur in einigen Fällen eine Notbetreuung angeboten wird. In den Bürgerbüros von Marl und Dorsten bleibt nur ein Notbetrieb aufrechterhalten. Festzuhalten ist, dass der Unterricht in den Schulen planmäßig stattfindet, da diese nicht betroffen sind, aber Hausmeister und Reinigungskräfte ebenfalls zum Streik aufgerufen wurden.
Auswirkungen auf die Müllabfuhr und anstehende Demonstrationen
Die Streiks haben auch gravierende Folgen für die Müllabfuhr. In fast allen Städten des Kreises fallen die Leerungen der Rest- und Biomülltonnen aus. In Recklinghausen ist die Müllabfuhr bereits seit Montag im Streik. Kommunen betonen, dass keine Garantie für eine nachträgliche Leerung der Mülltonnen gegeben ist.
Um dem Streik Nachdruck zu verleihen, ist eine große Demonstration in Gelsenkirchen geplant, die um 9 Uhr beginnen soll. Dabei werden bis zu 5.000 Teilnehmer aus Recklinghausen und den umliegenden Städten erwartet. Mit dieser Aktion wollen die Organisatoren den Druck auf die laufenden Tarifverhandlungen erhöhen. Die nächste Verhandlungsrunde findet am Freitag, dem 14. März, statt.
Hintergrund und Forderungen der Verdi
Diese Streiks sind der Ausdruck von Unmut über die bestehende Lage im öffentlichen Dienst, insbesondere im Nahverkehr. In einer vorherigen Tarifrunde am 17. und 18. Februar gab es kein Angebot seitens der Arbeitgeber. Verdi hat deshalb die Beschäftigten des öffentlichen Personennahverkehrs zu Warnstreiks aufgerufen, um auf ihre Probleme aufmerksam zu machen. Christine Behle, stellvertretende Verdi-Vorsitzende, hebt die schwierige Situation aufgrund von Personalengpässen hervor, die zu erhöhter Arbeitsverdichtung und Stress führen.
Die Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr fordern eine spürbare Lohnerhöhung und bessere Arbeitsbedingungen. Behle betont, dass der öffentliche Nahverkehr eine essentielle Daseinsvorsorge darstellt und die Finanzierung attraktiver Arbeitsbedingungen nicht allein den Kommunen überlassen werden sollte. Insgesamt sind 53.000 Beschäftigte in 69 Unternehmen von den Warnstreiks betroffen, was zeigt, wie weitreichend die Herausforderungen in dieser Branche sind.
Während der Streik weiterhin andauert, bleibt abzuwarten, ob und wie die Tarifverhandlungen die dringend benötigten Verbesserungen erbringen können.
Mehr über die Situation im Kreis Recklinghausen erfahren Sie bei Radio Vest. Weitere Details zu den Streikaufrufen und den Konsequenzen sind auch auf Verdi zu finden.