Am 20. Januar 2025 wird das neue EU-Gesetz zur getrennten Sammlung von Alttextilien in Kraft treten. Ab diesem Datum müssen alle gebrauchten Textilien in der EU vom Restmüll getrennt gesammelt werden. Diese Regelung zielt darauf ab, die jährlich verbrannten oder deponierten Textilien drastisch zu reduzieren und fördert die Wiederverwertung sowie das Recycling der gebrauchten Textilien. In Deutschland landen jährlich über eine Million Tonnen Alttextilien in Containern, von denen allerdings nur etwa 50 % noch brauchbar sind. Lediglich rund 10 % der gesammelten Textilien gelangen direkt zu Bedürftigen, während der Rest weiter vermarktet wird, oft außerhalb der EU.
Die neuen Vorgaben erfordern eine umfassende Umstellung in der Abfallwirtschaft. Insbesondere die Verantwortung für die Umsetzung liegt primär bei den öffentlichen Entsorgern, nicht allein beim Verbraucher. Bereits bestehende Systeme der Altstoffsammlung werden an die neuen Bedingungen angepasst. „Wir haben ein funktionierendes System zur Textilwiederverwertung“, so eine Sprecherin des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU). Deutschland weist bereits eine hohe Recyclingquote von nahezu 70 % auf, während der EU-Durchschnitt bei etwa 15 % liegt. Der Verband kommunaler Unternehmen und FairWertung e.V. haben jedoch vor Missverständnissen gewarnt, die aus falschen Berichterstattungen resultieren.
[rga.de berichtet, dass …]
Der aktuelle Stand in Remscheid
In Remscheid wurden von den Technischen Betrieben Remscheid (TBR) Altkleider-Container an 110 Standorten aufgestellt. Ein externer Partner übernimmt die Sammlung sowie Sortierung der Alttextilien. Allerdings wurde berichtet, dass die Lagerplätze voll sind und sich das Geschäft nicht rechnet. Im Jahr 2024 wurden nur noch 366 Tonnen Altkleider gesammelt, ein Rückgang im Vergleich zu 418 Tonnen im Jahr 2023 und 503 Tonnen im Jahr 2022. Die anhaltenden Schwierigkeiten in dieser Branche könnten möglicherweise auch durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie beeinflusst sein.
Es gibt einen Anstieg gewerblicher Sammlungen seit 2022 in Remscheid. Die gesammelten Alttextilien werden in Wuppertal vorsortiert und für den Weiterverkauf aufbereitet. Doch trotz dieser Maßnahmen bleibt die Herausforderung bestehen, kaputte Kleidungsstücke angemessen zu entsorgen. Verbraucher sind aufgefordert, beschädigte Textilien nicht in die Altkleider-Container zu geben, um das bestehende System nicht zu überlasten.
[zdf.de hebt hervor, dass …]
Die Perspektiven für die Zukunft
Die neue EU-Richtlinie fordert eine grundlegendere Veränderung im Verbraucherverhalten. Ab 1. Januar 2025 ist es undenkbar, alte Textilien wie beschädigte Socken oder Bettwäsche im Restmüll zu entsorgen. Stattdessen sollten diese Textilien in speziellen Containern oder Wertstoffhöfen abgegeben werden. In Wiesbaden beispielsweise wird auf bestehende Container des Roten Kreuzes und der Malteser zurückgegriffen, um eine einfache Rückführung der Textilien zu ermöglichen.
Ein zentraler Punkt, der beachtet werden muss, ist die Qualität der gesammelten Alttextilien. Die Bekämpfung des Fast-Fashion-Trends, der zu einer Flut minderwertiger Kleidungsstücke führt, ist für die Zukunft von großer Bedeutung. Es gibt viele offene Fragen zur konkreten Umsetzung der getrennten Sammlungspflicht, und Organisatoren wie das Deutsche Rote Kreuz Hessen äußern Skepsis hinsichtlich der finanziellen Tragfähigkeit und der Ressourcen für diese neue Herausforderung.
[tagesschau.de berichtet über die Bedenken, dass …]