Die Verkehrssicherheit in Remscheid hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, wie der aktuelle Jahresverkehrsbericht der Polizei zeigt. Laut rga.de wurden keine neuen Unfallschwerpunkte in der Stadt festgestellt. In der Tat konnten drei frühere Unfallschwerpunkte von der Liste gestrichen werden, was eine positive Entwicklung für die Verkehrsteilnehmer darstellt.
Die ehemaligen Unfallschwerpunkte umfassen die Kreuzbergstraße, die Rathausstraße/Hochstraße und die Kombination aus Höhenweg, Talsperrenweg und Emil-Nohl-Straße. In der Kreuzbergstraße beispielsweise kam es häufig zu Unfällen mit Fußgängern, die Querungshilfen ignorierten. Durch die Baustelle Eisernstein wurde der Verkehr jedoch beruhigt, und die Situation wird weiterhin beobachtet, insbesondere nach Inbetriebnahme eines neuen Kreisverkehrs.
Verbesserte Sicherheitsmaßnahmen
Auf der Rathausstraße/Hochstraße wurden auffällige Unfälle seit 2020 festgestellt, besonders beim Überqueren durch abbiegende Autos. Um diese Gefahren zu verringern, wurde ein Verkehrszeichen mit Schutzblinker für Fußgänger installiert, sodass nun vermehrt auf die Sicherheit der Fußgänger geachtet wird. Zudem wurde die Querungsmöglichkeit durch Kettenpfosten verjüngt, um den Fußgängern mehr Vorrang einzuräumen.
Der Höhenweg/Talsperrenweg/Emil-Nohl-Straße galt seit 2023 als Gefahrenstelle, wurde jedoch ebenfalls von der Liste der Unfallschwerpunkte gestrichen. Zu den bereits durchgeführten Maßnahmen gehören Änderungen der Halteverbots- und Tempo-30-Zone sowie die Installation von Verkehrsschildern und Markierungen in Form von Haifischzähnen auf der Fahrbahn.
Aktuelle Unfallschwerpunkte
Dennoch sind auch derzeit einige Straßen in Remscheid als Unfallschwerpunkte klassifiziert. Dazu zählen:
- Neuenkamper Straße
- Lüttringhauser Straße
- Schüttendelle / Kronprinzenstraße
- Borner Straße (zwischen Trecknase und Flurweg sowie im weiteren Verlauf in Richtung Höhenweg)
- Kreuzung Barmer Straße / Tannenbaumer Weg und Linde
- Kreuzung Hastener Straße / Königstraße / Hammesberger Straße
Diese Unfallschwerpunkte verdeutlichen, dass trotz der positiven Entwicklungen weiterhin Handlungsbedarf besteht. Die Sicherheit von Fußgängern steht dabei im Fokus, besonders da Fußgänger laut einer Untersuchung der BASt ein überproportional hohes Risiko haben, bei Verkehrsunfällen verletzt zu werden.
Fußgängersicherheit im Fokus
Die Bundesanstalt für Straßenwesen hat untersucht, wie verschiedene Altersgruppen von Fußgängern aufgrund von Ablenkungen und Verhalten bei Unfällen gefährdet sind. Kinder und Senioren sind dabei besonders betroffen. Entsprechend eindringlich wird auf die Dringlichkeit verbessert werden muss, um Fußgängern sichere Überquerungsmöglichkeiten zu bieten.
Trotz der positiven Entwicklung in Remscheid zeigt die nationale Verkehrsunfallstatistik der DVR, dass im Jahr 2023 in Deutschland 2.839 Menschen bei Verkehrsunfällen tödlich verunglückten – ein Anstieg um 1,8 % im Vergleich zum Vorjahr. Manfred Wirsch, Präsident des Deutschen Verkehrssicherheitsrates, fordert deshalb eine Fußverkehrsstrategie der Bundesregierung und eine Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO), die coronabedingt einfacher Zebrastreifen anordnen lässt.
Die Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit, besonders die Erhöhung der Sichtbarkeit und Sicherheit von Fußgängern, sind entscheidend. In Remscheid wurde bereits durch mehrere Maßnahmen Fortschritt erzielt, jedoch bleibt die Herausforderung bestehen, die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer weiter zu verbessern.