Am 9. April 2025 eröffnet das Haus Cleff in Remscheid nach über zwölf Jahren wieder seine Türen. Die Schließung des ehemaligen Heimatmuseums im Jahr 2013 war auf einen Käferbefall zurückzuführen. In der Zeit der Schließung wurde das Gebäude umfangreich saniert. Die Gesamtkosten für diese Sanierung belaufen sich auf über 8,6 Millionen Euro, wovon die Stadt Remscheid 7,7 Millionen Euro übernommen hat.
Die Wiedereröffnung ist nicht nur eine Rückkehr des Heimatmuseums, sondern wird auch von einer Kunstausstellung des renommierten Fotografen Wolfgang Tillmans begleitet. Die Ausstellung wird am Samstag eröffnet und zeigt auf rund 30 Ausstellungsräumen zahlreiche Fotografien des gebürtigen Remscheiders, die bis Ende des Jahres zu sehen sein werden.
Architektur und Kunst im Dialog
Die Kombination aus 250 Jahre alter Architektur und 40 Jahren künstlerischer Entwicklung von Tillmans steht im Mittelpunkt der Wiedereröffnung. Tillmans, der derzeit eine große Ausstellung im Centre Pompidou in Paris vorbereitet, bezeichnet das Haus Cleff als einen totalen Gegensatz zur modernen Architektur in Paris. „Diese historische Struktur bietet die perfekte Kulisse für die Interaktion meiner Werke“, erklärte Tillmans, der auch die spezifischen Licht- und Schattenverhältnisse des Hauses während der Vorbereitung der Ausstellung erforschte.
Das Gebäude selbst ist für zwei Brüder und deren Familien konzipiert, ausgestattet mit altenglischen Fenstern und bunten Etagen: das Erdgeschoss in hellem Rosa, der erste Stock in zartem Grün und das Dachgeschoss in grün. Der Oberbürgermeister von Remscheid, Burkhard Mast-Weisz, dankte Tillmans für seine Teilnahme und sieht in der Ausstellung einen Auftakt zu einer neuen Epoche im Historischen Zentrum.
Ein Blick in die Vergangenheit
Die Ausstellung umfasst einen Querschnitt von Tillmans‘ Schaffensphase. Zu sehen sind unter anderem Kopierarbeiten aus dem Jahr 1986 sowie das Bild „Venus transit“ von 2004. Fotos aus der Serie „Lutz & Alex“ und Porträts von prominenten Persönlichkeiten wie Lady Gaga und Kate Moss sind ebenfalls Teil der Präsentation. Das Haus Cleff bleibt nicht nur ein Ausstellungsort, sondern soll künftig auch ein Anziehungspunkt für gesellige Treffen werden und regelmäßig Wechselausstellungen bieten.
Ein umso wichtigerer Aspekt der Wiedereröffnung ist der Erhalt des historischen Gebäudes, das seit 1927 im Besitz der Stadt Remscheid ist. Die aufwendige Sanierung erfolgte unter Berücksichtigung der Denkmalschutzgesetze, die den Schutz kultureller Erbe in Deutschland regulieren. Historische Gebäude, so zeigen es Studien, spielen eine zentrale Rolle in der Definition einer Stadt und ihrer Identität. Sie fördern das Gemeinschaftsgefühl und haben auch touristische Bedeutung. Die Denkmalschutzgesetze sorgen dafür, dass die Integrität solcher Gebäude gewährleistet und ihre Wiederherstellung auf bestimmte historische Authentizität fokussiert ist, um das kulturelle Erbe zu bewahren.
Die Sanierung des Hauses Cleff stellt somit nicht nur die Rückkehr eines bedeutenden kulturellen Zentrums dar, sondern auch ein Beispiel für erfolgreiche Restaurierung unter modernsten Standards. Indem es die Vergangenheit mit der Gegenwart verbindet, kann das Haus Cleff als lebendiges Zeugnis der Remscheider Geschichte und Kultur betrachtet werden.