Am Freitag, den 24. Januar 2025, gab es Fortschritte am Friedrich-Ebert-Platz in Remscheid, einem Verkehrsknotenpunkt, der seit April 2023 umgestaltet wird. Aktuell sind bereits 14 von insgesamt 16 Stützen der neuen Überdachung montiert, die in ihrem Design einem Hockeyschläger ähnelt. Der Platz wird derzeit von den Stadtwerken neugestaltet, nachdem das alte Betriebsgebäude abgerissen wurde und die Konrad-Adenauer-Straße ausgebaut wurde. Die Umbaumaßnahmen erfolgen im laufenden Betrieb und sind in sechs Bauabschnitte unterteilt, um die Eingriffe in den Verkehr so gering wie möglich zu halten. Die vollständige Fertigstellung des Projekts wird bis Ende 2025 erwartet.
Die Montage der Überdachung selbst schreitet rasch voran, während die Statik und Baubewachung fortlaufend durch Ingenieur Markus Kramer und sein Team überwacht wird. In den kommenden drei bis vier Wochen soll das 130 Meter lange und 80 Tonnen schwere Dach angebracht werden, für dessen Elemente ein 40-Tonnen-Kran eingesetzt wird. Die Kosten für dieses Bauvorhaben belaufen sich auf beeindruckende 3,6 Millionen Euro.
Herausforderungen und Planungen
Eine der größten Herausforderungen stellt die Wasserführung des Daches dar. Regenwasser wird über Dachrinnen in ein Regenrohr innerhalb der Stützen geleitet, um unnötige Wassereinlagerungen zu vermeiden. Baudezernent Peter Heinze zeigte sich optimistisch und wies Bedenken hinsichtlich der Wettersimulation zurück. Diese verdeutlichte, dass das Dach ausreichend Schutz bietet und alle Wartenden vor Regen geschützt sind.
Nach Abschluss der Dachmontage wird das Pflaster verlegt, wobei der Boden um 1,30 Meter angehoben wird. Unter der markanten Überdachung sind zahlreiche Neuerungen geplant, darunter Wartehäuschen, Radbügel, ein Trinkbrunnen sowie dynamische Anzeiger für Busankünfte und eine beleuchtete Fahrplanvitrine. Diese Ausstattungen sollen einen einladenden und modernen Raum schaffen.
Barrierefreiheit im Fokus
Ein zentrales Ziel der Neugestaltung des Friedrich-Ebert-Platzes ist die Schaffung von Barrierefreiheit. Die Umgestaltung läuft im Rahmen des städtischen Revitalisierungskonzepts, das darauf abzielt, den Platz für alle Menschen nutzbar zu machen. Der alte Fußgängertunnel unter der Elberfelder Straße wurde im Sommer 2023 geschlossen und abgerissen, um sichere und gut sichtbare Querungen zu schaffen. Dafür wurden zwei neue Fußgängerampeln installiert.
Das gesamte Bauprojekt ist nicht nur eine Verbesserung des visuelle Erscheinungsbildes des Platzes, sondern auch ein Schritt hin zu einer inklusiveren Stadt. Taktile Bodenindikatoren und kontrastreiche Pflasterungen sollen besonders sehbehinderten Menschen die Orientierung erleichtern. Weitere Features umfassen null-Absenkungen an hochfrequentierten Querungsstellen und ein modernes Beleuchtungssystem.
Finanzierung und Ausblick
Die Kosten für das gesamte Bauprojekt am Busbahnhof belaufen sich auf 11 Millionen Euro, wobei der Großteil der Finanzierung von Nordrhein-Westfalen und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) getragen wird. Im Jahr 2025 sollen weitere Verbesserungen wie eine funktionale Mobilstation sowie die Neugestaltung des elliptischen Betriebsgebäudes mit Aufenthaltsräumen und einer Bäckerei im Erdgeschoss in Angriff genommen werden.
Das neue Stadtplatzkonzept umfasst die Pflanzung von 66 neuen Bäumen und bietet verbesserte Aufenthaltsmöglichkeiten für die Bürger. Die Installation von 30 neuen Radabstellplätzen wird ebenfalls dazu beitragen, die multimodale Verkehrsanbindung zu fördern.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass der Umbau des Friedrich-Ebert-Platzes nicht nur eine bauliche Neugestaltung darstellt, sondern auch ein bedeutender Schritt Richtung mehr Zugänglichkeit und eine zukunftsfähige Stadtentwicklung ist. Diese Maßnahmen sind im Einklang mit dem von Henri Lefebvre postulierten „Recht auf Stadt“, welches die Teilhabe aller am urbanen Leben fordert und auf Barrierefreiheit fokussiert, um Städte für alle nutzbar zu gestalten.