Am 3. Februar 2025 hat der Prozess gegen acht Deutsche vor dem Düsseldorfer Landgericht begonnen. Die Angeklagten, die zwischen 36 und 64 Jahren alt sind und darunter drei Frauen, sollen im Auftrag der italienischen Mafia, namentlich der ‚Ndrangheta sowie albanischer Tätergruppierungen, nahezu 900 Kilogramm Kokain geschmuggelt haben. Der Prozess findet im Hochsicherheitstrakt des Düsseldorfer Oberlandesgerichts statt, da der Schwurgerichtssaal in Wuppertal derzeit renoviert wird.
Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten die Bildung einer kriminellen Vereinigung sowie Drogenhandel oder Beihilfe dazu vor. Als Hauptbeschuldigten identifiziert die Anklage einen 64-jährigen Mann aus Hattingen, dem ein Gewinn von 2,2 Millionen Euro durch Drogenhandel zu Last gelegt wird. Die weiteren Angeklagten kommen aus Städten wie Dortmund, Wuppertal, Remscheid und Castrop-Rauxel.
Ermittlungen und Großrazzia
Die Anklage resultiert aus mehrjährigen Ermittlungen, die in einer Großrazzia im Mai 2023 kulminierten. Bei dieser Aktion waren 500 Polizisten in Nordrhein-Westfalen im Einsatz, während europaweit über 1.000 Beamte mobilisiert wurden, um gegen die Drogenkriminalität vorzugehen. Mehr als 50 Kurierfahrten mit Kokain, in zweistelligem Kilogrammbereich, wurden dokumentiert.
Das Kokain stammte aus Südamerika und wurde über niederländische Häfen nach Europa gebracht, um dann mit präparierten Autos nach Italien geschmuggelt zu werden. Die Ermittler haben durch diesen umfangreichen Einsatz ein starkes Indizienbild gesammelt, das zur Anklageerhebung geführt hat.
Konflikte im Hintergrund
Die Bedeutung des Prozesses geht über die individuellen Fälle hinaus. Die ‚Ndrangheta, als eine der mächtigsten Mafia-Organisationen, zeigt ihre weitreichenden Netzwerke und die Bedrohung durch organisiertes Verbrechen in Europa. Experten betonen die Notwendigkeit intensiverer Maßnahmen gegen diese kriminellen Strukturen, um den Einfluss auf den europäischen Drogenmarkt zu verringern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieser Prozess nicht nur wegen der Menge des geschmuggelten Kokains, sondern auch wegen der bedeutenden Verbindungen zur italienischen Mafia von großer Relevanz ist. Die kommenden Verhandlungen werden zeigen, inwiefern die Angeklagten für ihre Taten zur Verantwortung gezogen werden können und welche zusätzlichen Informationen über das organisierte Verbrechen ans Licht kommen werden.