Die Brachfläche an der Rot-Kreuz-Straße in Wermelskirchen ist seit dem Abriss des ehemaligen Realschulgebäudes ein Streitpunkt unter den Bürgern. Viele fragen sich, warum auf diesem Grundstück seit längerer Zeit nichts passiert. Laut einem Bericht von RGA ist die Untätigkeit jedoch nicht auf Nachlässigkeit der Verwaltung zurückzuführen. Die RGA-Redakteurin Anja Carolina Siebel nennt die Priorisierung anderer Projekte als Hauptgrund für die Verzögerung.
Aktuell stehen drängendere Vorhaben im Vordergrund, wie die Weiterentwicklung und Sanierung von Schulen, insbesondere dem Gymnasium, sowie die Schaffung zusätzlicher Betreuungsplätze. Diese Maßnahmen sind als dringend erforderlich erachtet worden und beeinflussen den Zeitrahmen für die Neugestaltung der Brachfläche.
Städtebauliche Herausforderungen und Sanierungsmaßnahmen
Die Sanierungsschwerpunkte umfassten die Anpassung der städtebaulichen Strukturen an die Funktion der Altstadt als zentraler Versorgungsbereich. Hierbei galt es, die Bedürfnisse sowohl älterer Menschen als auch junger Familien zu berücksichtigen. Ziel war es, sowohl die Erhaltung als auch die Modernisierung von Gebäuden zu erreichen und somit die zentralen Räume zu revitalisieren. Diese Maßnahmen wurden im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms „Kleine Städte und Gemeinden“ gefördert.
Langfristige Perspektiven der Städtebauförderung
Die Notwendigkeit solcher Sanierungsmaßnahmen wird auch im Rahmen des Förderprogramms „Städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen“, das 1971 ins Leben gerufen wurde, deutlich. Dieses Programm hatte zum Ziel, Städte als Wohn- und Wirtschaftsstandorte zu stärken. Bis 2010 wurden dafür rund 7,9 Milliarden Euro Bundesmittel in über 3.800 städtebaulige Fördermaßnahmen investiert. Der Bericht des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zeigt die Erreichung der Ziele sowie die Herausforderungen auf.
Diese Maßnahmen umfassen nicht nur die Sanierung von Ortskernen, sondern auch die Wiederbelebung charakteristischer Stadtbilder und die Verbesserung der Wohnumfelder. Ein flexibles Instrument der Städtebauförderung, das soziale, ökologische und wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt, ist unerlässlich. Die Herausforderungen bei der Umsetzung solcher Projekte wurden analysiert, und es wurden Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Städtebauförderung abgeleitet.
In Wermelskirchen und darüber hinaus bleibt die Frage nach dem weiteren Vorgehen auf den Brachflächen und vernachlässigten städtebaulichen Strukturen bestehen. Während einige Projekte Fortschritte machen, bleibt die Hoffnung auf eine baldige Entwicklung des Grundstücks an der Rot-Kreuz-Straße bestehen.